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Fragen als Kerstin Bergler

Wie war die Ausbildung?

IHK_Bundesbeste-Azubis-Kerstin-Bergler-Foto-IHK-Oliver-Duerrbeck © Oliver Dürrbeck / IHK

Kerstin Bergler vor dem IHK-Gebäude mit dem "Kaufmannszug", an dessen Restaurierung sie beteiligt war.

Künstlerisch-bunter Berufsweg: Die „bundesbeste“ Mediengestalterin Kerstin Bergler über ihre Berufswahl.

Eigentlich wollte Kerstin Bergler Kunstlehrerin werden, hat dann aber im Praxissemester festgestellt, dass das Lehren vor einer Klasse doch nicht ihr Ding ist. Deshalb hat sie ein Malerei-Studium abgeschlossen und sich anschließend für eine technisch-kreative Ausbildung zur Mediengestalterin Digital und Print (Fachrichtung Konzeption und Visualisierung) entschieden. Mit großem Erfolg, wie sich zeigte: Im vergangenen Jahr hat sie die IHK-Prüfung als deutschlandweit beste Absolventin in diesem Ausbildungsberuf bestanden und wurde deshalb in Berlin bei der "Besten-Ehrung" der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ausgezeichnet (siehe Artikel "Sechs Deutsche Meister aus Mittelfranken").

Heute arbeitet sie weiter in ihrem Ausbildungsbetrieb – dem Nürnberger Standort der Agentur SGK Germany GmbH, die auf Verpackung, Brand Experience sowie Markenkommunikation und -design spezialisiert ist. Im Zuge ihrer künstlerischen Arbeiten hat sie die IHK auch aus der Nähe kennengelernt: Während der Bauarbeiten zum "Haus der Wirtschaft" am Hauptmarkt half sie vor einigen Jahren mit, den "Kaufmannszug" – das bekannte Wandgemälde am IHK-Gebäude – zu restaurieren und aufzufrischen.

An das Studium haben Sie noch eine duale Ausbildung angeschlossen? Was hat sie zu diesem Schritt bewogen?
Die für Künstlerinnen und Künstler übliche Selbstständigkeit hat mir nach dem Studium nicht zugesagt. Da nur ein sehr geringer Teil der Künstler in Deutschland tatsächlich von ihrer Kunst leben kann, habe ich nach einem alternativen und dennoch kreativen Beruf gesucht. Dabei bin ich auf das Fachgebiet Grafikdesign gestoßen und habe mich für eine Ausbildung zum Mediengestalter entschieden, anstatt ein weiteres Studium zu absolvieren.

Was hat Ihnen an der Ausbildung am meisten gefallen und was hat sie besonders vorangebracht?
Das Beste an der dualen Ausbildung waren für mich die hohen praktischen Lernanteile im Betrieb. Statt überwiegend theoretisch zu studieren, konnte ich tagtäglich an konkreten Fragestellungen von Kunden kreatives Denken, Design und Problemlösungsfähigkeiten erlernen und neue Projekte von Anfang bis Ende begleiten. Zudem profitierte ich von der Erfahrung meiner Kollegen und ihrer verschiedenen Kompetenzen im Team. Besonders hilfreich war für mich, dass meine Kollegen frühzeitig mein Interesse und meine Fähigkeit zum Eigenstudium erkannt haben und mir daher oft die Zeit und Möglichkeiten einräumten, mich bei Bedarf selbstständig weiterzubilden – sowohl bei der Programmbedienung als auch bei relevanten Themen und Designtrends.

Haben Sie schon weitere berufliche Pläne?
Als Anerkennung für meine Leistung bei der Abschlussprüfung wird mir von meiner Firma eine "Studienreise" an die anderen Creativ-Standorte von SGK ermöglicht. Ich freue mich also, mit meinen Kollegen in Paris und Amsterdam an spannenden Projekten zu arbeiten und dabei ihre Herangehensweise an kreative Fragestellungen kennen zu lernen und mich so weiterzubilden.

Welche Empfehlungen haben Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen mit der Ausbildung für Schulabgängerinnen und Schulabgänger?
Nicht jeder ist von Anfang an sicher, welchen Beruf er oder sie ergreifen möchte. Je mehr man sieht und je mehr Einblicke man in verschiedene Berufszweige oder Studiengänge erhält, desto besser kann man eine Entscheidung für sich treffen. Trotzdem stellt man oft fest, dass das Studium oder die Ausbildung doch nicht so gut gefällt, wie man es sich vorgestellt hatte. Es gibt jedoch für jeden den richtigen Beruf. Der Weg dorthin kann bei manchen nur etwas verwinkelter sein als bei anderen. Man sollte nie aufhören, zu suchen und neugierig zu bleiben.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2023, Seite 49

 
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