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IHK-Umfrage

Wie kommt man zur Arbeit?

Mobilität Pendler © j-mel/AdobeStock

Über 800 000 Menschen pendeln in Mittelfranken täglich zwischen Wohn- und Arbeitsort. Wie zufrieden sind sie und ihre Arbeitgeber mit der Verkehrssituation und mit der Erreichbarkeit ihrer Betriebe? Das wollte die IHK Nürnberg für Mittelfranken mit einer Umfrage herausfinden, an der sich rund 270 Unternehmen aus dem Regierungsbezirk beteiligten.

Einig sind sich die Unternehmen darin, dass eine gute Erreichbarkeit der Arbeitsplätze und betriebliche Mobilitätsangebote wesentliche Aspekte sind, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Für die meisten Mitarbeiter ist das Auto derzeit nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel, um in die Arbeit zu kommen. Deshalb sollte nach Meinung der Unternehmen der Wandel zur Elektromobilität unterstützt und vor allem auch das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stark ausgebaut werden. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur auf dem eigenen Betriebsgelände als auch auf öffentlichen Flächen wird ebenfalls als besonders vordringlich angesehen. Um die Nutzung des ÖPNV durch die Beschäftigten zu fördern, wird eine Weiterführung des 49-Euro-Tickets für zentral gehalten.

Die Arbeitgeber gehen davon aus, dass künftig für den Weg zur Arbeit des Öfteren nicht mehr nur ein Verkehrsmittel genutzt wird, sondern dass mehrere kombiniert werden. Beispiel: von zuhause mit dem Auto zur Busstation und das letzte Stück zum Betrieb mit dem (Leih-)Fahrrad. Dieser Trend zeigt sich besonders in einem Punkt: Derzeit sind für fast zwei Drittel der Betriebe Parkplätze für die Autos der Mitarbeiter ein wichtiges Mittel, um das Pendeln zu erleichtern. Aber in den nächsten zehn Jahren soll dieses Angebot offensichtlich stark zurückgefahren werden.

Stattdessen werden die Betriebe künftig stärker auf einen Mix an Maßnahmen und auf ein flexibel einsetzbares Mobilitätsbudget setzen, um die Beschäftigten beim Weg zur Arbeit zu unterstützen: Ein solches Mobilitätsmanagement setzt nicht einseitig auf Parkplätze auf dem Betriebsgelände, sondern beinhaltet beispielsweise Dienstwagen und Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, Ladesäulen, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie eine finanzielle Förderung, die jeder Mitarbeiter individuell beispielsweise für ÖPNV-Nutzung, Job-Ticket oder Fahrrad-Leasing verwenden kann. Die Unternehmen erklären aber auch, dass eine Mobilitätswende für die Pendler nur gelingen kann, wenn auch die öffentliche Hand ihre Hausaufgaben macht: Insbesondere auch die Betriebe in ländlichen Regionen fordern, dass die Infrastruktur für ÖPNV, Park-and-Ride und Fahrrad stark ausgebaut werden müsse.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2024, Seite 29

 
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