Telefon: +49 911 1335-1335

Wirtschaft erweist sich als robust

„Die Auswirkungen des Terrors auf die israelische Wirtschaft sind geringer als befürchtet.“ Diese Einschätzung äußerte Israels Botschafter in der Bundesrepublik, Shimon Stein, bei einem Gespräch mit dem IHK-Außenhandelsausschuss. Die israelische Wirtschaft sei im vergangenen Jahr trotz der schwierigen Lage im Nahen Osten um 0,5 Prozent gewachsen, für 2002 werde ein Plus von rund einem Prozent prognostiziert.
Betroffen von den Auseinandersetzungen seien der Tourismus und die Bauwirtschaft, die in hohem Maße auf palästinensische Arbeitskräfte angewiesen sei. Das in den Anfangsjahren stark landwirtschaftlich gepräfte Israel habe sich mittlerweile zu einem der wichtigsten High-Tech-Standorte der Welt entwickelt, dessen Bruttosozialprodukt zu 70 Prozent auf den Export entfalle. Die internationale Verflechtung und der stete Ausbau des Hochtechnologie-Sektors würden von den Anschlägen in Israel kaum betroffen. Allenfalls die Zurückhaltung von ausländischen Geschäftsreisenden sei ein hemmender Faktor. In Folge der Anschläge in den USA habe aber auch die israelische Wirtschaft – entsprechend dem weltweiten Trend – Exporteinbußen zu verzeichnen.
Die Rüstungstechnik hat sich nach Worten Steins für die israelische Wirtschaft als Wegbereiter für zahlreiche zivile Technologien bewährt. Israel habe sich u.a. in den Bereichen Elektronik, Sicherheitstechnik, Computertechnik, Telekommunikation, aber auch Biotechnologie eine weltweit anerkannte Position erarbeitet. Die Regierung fördere diese Entwicklung durch Gründernetzwerke, Technologieförderung und internationale Kooperationen.

Chefsache Standortwerbung
Den hohen Stellenwert der Standortwerbung in Bayern hob Bertram Brossardt, Ansiedlungsbeauftragter im Bayerischen Wirtschaftsministerium, hervor. Mit Hilfe des neuen staatlichen Marketing-Konzepts „Invest in Bavaria“ für gezielte Ansiedlungswerbung aus einer Hand solle ein eigenständiges Bayernbild herausgearbeitet werden. Um den heimischen Standort als führende europäische Technologieregion in bedeutenden Zukunftstechnologien herausstellen zu können, habe das Wirtschaftsministerium für die Zeit von 2000 bis 2004 rund 16 Mio. Euro aus Mitteln der High-Tech-Offensive bereitgestellt.

Erfolgsfaktor Transportorganisation
Die hohe Bedeutung einer effektiven Transportorganisation im internationalen Anlagen- und Projektgeschäft hob Steffen Rudkowsky, Leiter Marketing und Vertrieb der Siemens Procurement and Logistics Services in Erlangen, hervor.

AHK-Service immer beliebter
Beeindruckende Leistungsdaten der inzwischen 117 Delegiertenbüros und Auslandshandelskammern (AHKs) in 80 Ländern legte Dr. Johannes v. Thadden, Leiter des Geschäftsbereiches Auslandshandelskammern des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Berlin, vor. Mittlerweile würden jährlich 850 000 Unternehmeranfragen beantwortet, 2 700 Veranstaltungen mit 110 000 Teilnehmern durchgeführt. Ausschuss-Vorsitzender Schmauser appellierte an den DIHK, in Verhandlungen mit der Bundesregierung auf eine wieder erhöhte AHK-Mitfinanzierung zu dringen. N
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2002, Seite 11

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick