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Internet gibt Behinderten neue Berufschancen

Vor kurzem hat die Integrationsfirma Netscouts gGmbH, eine Gesellschaft des Vereins zur Förderung spastisch gelähmter Kinder und anderer Körperbehinderter e.V. in Nürnberg, der auch Träger der Boxdorfer Werkstatt ist, ihre Arbeit aufgenommen. Netscouts hat das Ziel, für Menschen mit Behinderung unbefristete Arbeitsverhältnisse mit ortsüblicher Bezahlung zu schaffen. Neben der Schaffung von Dauerarbeitsplätzen wird auch ein Wechsel aus der Integrationsfirma auf Arbeitsplätze in anderen Firmen angestrebt.
Netscouts will mit Dienstleistungen des e-business Arbeitsplätze für meist körperbehinderte Menschen aufbauen. Geschäftsbereichsleiter Martin Sillig beschreibt InternetScouting als ein bisher in Deutschland wenig genutztes
Instrument zur Überprüfung und Verbesserung der Internet-Präsenz der Auftraggeber. Durch die von Netscouts angebotenen Dienstleistungen werden die Onlinepräsenz qualitativ und quantitativ verbessert und Vorschläge für einen gelungenen Internetauftritt erarbeitet. Neben dem reinen InternetScouting wird die Gestaltung und Pflege von Internet-Auftritten ebenso ein Geschäftsfeld werden wie individuelle Schulungen für EDV-Anwendungen.
Laut Geschäftsführer Jürgen Emisch liegt die Arbeitslosenquote von Schwerbehinderten zur Zeit bei über 17 Prozent. Deshalb müsse es ein gesellschaftliches Ziel sein, Menschen mit Behinderung in Arbeit zu bringen, statt deren Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Insgesamt sollen zunächst sechs Arbeitsplätze für körperbehinderte Menschen entstehen. Arbeitsort für die Mitarbeiter von Netscouts ist ein rollstuhlgerechtes Bürogebäude in Nürnberg-Boxdorf. Zudem bietet Netscouts alternierende Telearbeit über Home-Arbeitsplätze an, so dass die manchmal eingeschränkte Mobilität der Mitarbeiter nicht ins Gewicht fällt. Auch durch eine angepasste technische Ausstattung (z.B. Maussimulatoren, Großfeldtastaturen, Spracherkennung oder andere spezielle Software) lassen sich die kognitiven Fähigkeiten der Mitarbeiter nutzbar machen, ohne dass die körperlichen Einschränkungen eine große Rolle spielen.
Gegründet wurde die Firma nach einer fast zweijährigen Projektphase. Auftraggeber des Pilotprojekts war Conrad Electronic in Hirschau, Europas größter Elektronik-Spezialversand. Conrad Electronic wird auch weiterhin die Kompetenzen der Mitarbeiter nutzen. Für dieses Engagement wurde Conrad Electronic kürzlich mit dem Online-Star ausgezeichnet.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2002, Seite 25

 
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