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Leichter Optimismus bei den Maklern

„Die Talsohle bei den Immobilienpreisen ist erreicht“, konstatiert Bernd Fiermann, Chef der NIB Nürnberger Immobilien Börse. Flankiert von niedrigen Bauzinsen sieht der Makler nun einen passenden Zeitpunkt, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen.

Vor diesem Hintergrund richtete die NIB zum dritten Mal die Immoinfoplus im Pegnitz Park, dem ehemaligen Fürther Grundig-Areal, aus. Das „ganzheitliche Messekonzept“, so ergänzt NIB-Partner Winfried Kolibius vom Finanzteam Süd, decke die drei Aspekte Wohnen, Altersvorsorge und Finanzplanung für Privatleute ab. Von über 40 Maklern, die Partner der NIB sind, wurden rund 1 500 Objekte aus dem gesamten Großraum präsentiert. Das begleitende dreitägige Vortragsprogramm beleuchtete Finanzierungsfragen, die Chancen und Risiken von Immobilienfonds. Referenten kamen u.a. von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, vom Grund- und Hausbesitzerverein und von der Kripo Nürnberg. Der Themenblock Erben und Schenken wurde von Steuerberatern, Rechtsanwälten und Notaren übernommen.

Einen Preisdruck nach oben hat NIB-Partner Andreas Berlet von der Fürther Urbanbau bei familiengerechten Wohnungen ausgemacht. Da der Markt für Mietwohnungen für vier und mehr Personen komplett leergefegt sei, bestehe ein regelrechter Ansturm auf Einfamilienhäuser. Dagegen seien Ein-Zimmer-Appartements mit rund 25 Quadratmetern „praktisch unverkäuflich“. Selbst Singles hätten lieber eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 65 Quadratmetern. Den eigentlichen Wachstumsmarkt sieht Berlet bei den Senioren-Immobilien. Sowohl die Veränderung der Bevölkerungspyramide als auch die Einführung der Pflegeversicherung, die das betreute Wohnen erst für breite Bevölkerungsschichten finanzierbar gemacht habe, würden für Zuwächse sorgen.
Allerdings griffen die Kunden, statt diese Immobilien als Altervorsorge zu begreifen, erst im Ernstfall zu: Das Durchschnittsalter der Käufer von Appartments mit betreutem Wohnen liege bei 70 Jahren, bei Pflege-Wohnungen sogar bei 86 Jahren. „Eigentlich ist diese Wohnform als Vorsorge für 50-jährige interessant, das lässt sich aber psychologisch nicht vermitteln,“ weiß Berlet aus der Praxis.

Die Stimmung bei den NIB-Partnern ist übrigens besser, als es die Branchendaten erwarten lassen. In einer Blitzumfrage hat Fiermann festgestellt, dass zumindest die NIB-Partner für das laufende Jahr mehrheitlich von einem stagnierenden bis leicht wachsenden Geschäft ausgehen. Allerdings verlange es derzeit eine erheblich höhere Anstrengung, um die Umsätze „am Laufen“ zu halten.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2002, Seite 28

 
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