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Wirtschaftslage drückt auf Ausbildungsstellenmarkt

Nachdem der Ausbildungsmarkt in Mittelfranken in den letzten sieben Jahren kontinuierlich mit einem Gesamtplus von 35 Prozent gewachsen ist, nimmt die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge erstmals wieder ab. Bis Ende Oktober 2002 registriert die IHK Nürnberg für Mittelfranken 7 135 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, das sind 8,3 Prozent weniger als im Oktober des Vorjahres. Der Rückgang beträgt bei den technischen Berufen 12,2 Prozent und bei den kaufmännischen Berufen 6,4 Prozent.

Entwicklung in einzelnen Branchen
Besonders hohe Rückgänge sind in der Elektrotechnik (minus 22 Prozent), im Handel (minus 8,6 Prozent), aber auch in einzelnen Dienstleistungsbereichen wie zum Beispiel Reiseverkehr (minus 25 Prozent) zu verzeichnen. Dem steht eine leicht positive Entwicklung im Hotel- und Gaststättenbereich gegenüber. Erfreulich ist die Entwicklung bei den neuen Dienstleistungsberufen Gesundheitskaufmann/frau, Sport- und Fitnesskaufmann/ frau und Veranstaltungskaufmann/ frau. Hier sind jetzt immerhin 37 neue Ausbildungsverträge zu verzeichnen.

Berufsreife nimmt ab
Mit Sorge beobachtet die IHK die abnehmende Berufsreife von Schulabgängern. Die Schere zwischen den Anforderungsprofilen der Betriebe und den Leistungsprofilen der Schulabgänger wird immer größer. Das führt dazu, dass Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben.

Appell: Alle Chancen nutzen
Wegen des Rückgangs der Ausbildungsstellen ist es nach Auffassung der IHK von besonderer Bedeutung, die angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern möglichst vollständig zu besetzen. Die Schulabgänger, die heute noch ohne Ausbildungsplatz sind, sollten nochmals ihre Berufswahl überdenken und die Chance nutzen, noch offene Ausbildungsplätze möglicherweise auch aus anderen Berufsbereichen in ihre Überlegungen einzubeziehen.
Gleichzeitig appelliert die IHK an die Unternehmen, noch zu einem Endspurt bei den Ausbildungsstellenangeboten anzuziehen, alle Möglichkeiten zusätzlicher Lehrstellen auszuschöpfen und vorhandene noch nicht besetzte Plätze weiter offen zu halten. Für Betriebe, die sich jetzt noch entscheiden, erstmals auszubilden, sagt die IHK eine kurzfristige Sofortprüfung dieser Angebote zu.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2002, Seite 14

 
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