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Spar-Programme

Die Fachhochschule Ansbach hat im Wintersemester 1996/97 ihren Lehrbetrieb aufgenommen. Inzwischen gibt es in den beiden Fachbereichen Ingenieurwissenschaften (IW) sowie Wirtschafts- und Allgemeinwissenschaften (WA) acht Studiengänge. WiM fragte Gründungspräsident Bernhard Krämer nach den Perspektiven „seiner“ FH.

Vom Menschen verursachte Schadgase können die Erdatmosphäre erwärmen. Der so genannte Treibhauseffekt wird zu etwa 50 Prozent durch den Ausstoß von Kohlendioxid verursacht, das durch die Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt wird (so genannte anthropogene, „menschengemachte“ Quellen). In der Bundesrepublik wird der Energiebedarf zu rund 85 Prozent durch Kohle, Öl und Erdgas gedeckt.
Zunehmend engagiert sich auch die öffentliche Hand, um Energie rationeller zu verwenden. Einsatzmöglichkeiten sind das so genannte Contracting und der Einsatz regenerativer Energien. Energiesparprogramme werden initiiert, die sich häufig durch eine Umlage auf den allgemeinen Strompreis finanzieren. Beim Contracting übernimmt der Energieerzeuger die Investitionskosten und die Kunden zahlen diese Kosten über einen Aufschlag auf ihre Energierechnung ab. Untersuchungen ergeben, dass Energiesparen, Modernisierung und der Ausbau von Erdgas- und Fernwärmeversorgung sogar einen effektiveren und günstigeren Verringerungserfolg von Kohlendioxidemissionen ergeben können, als der Einsatz regenerativer Energien. Kostensenkungen zeigen hierbei, dass Ökonomie und Ökologie miteinander verbunden werden können.
Für ein Unternehmen kommen Energiespar-Investitionen nur dann in Betracht, wenn sie sich innerhalb kurzer Zeiträume auch amortisieren. Verwaltungs- und Produktionsstätten können energetisch optimiert werden. Wenn bauliche Maßnahmen anstehen, kann eine Orientierung am Niedrig-Energiehaus-Standard erfolgen, so durch Einsatz von innovativen Techniken bei der Wärmeerzeugung, der Beleuchtung und der Anlagenüberwachung.

Beleuchtung
Bei Leuchtstofflampen kann durch ein elektronisches Vorschaltgerät vom herkömmlichen Drossel-Starter-Betrieb auf HF-Technik umgerüstet werden. Vorteile ergeben sich durch eine Senkung der Energiekosten als auch der Lampentemperatur, eine Verlängerung der Lebensdauer und eine höhere Brandsicherheit (Überstromabschaltung). Neben niedrigerer Belastung durch elektromagnetische Strahlung kommt den Mitarbeitern auch ein reduziertes Lichtflimmern entgegen. Zudem verringert sich die Kohlendioxidbelastung.
Bei der Anlagenüberwachung kann durch den Einsatz eines Bussystems der Verbrauch eines jeden Aggregates abgefragt bzw. überwacht werden, was gleichzeitig das Aufspüren energetischer Schwachstellen erleichtert. In vielen Rechnerräumen von Unternehmen fällt durch den Betrieb der Computer recht viel Wärme an, zu deren Abfuhr häufig energieintensive Kälteanlagen notwendig sind. Alternativ könnten allerdings auch Nebenräume wie Büros und Lager mit der Abwärme aus den Rechnerräumen beheizt werden; eine eingesetzte Wärmepumpe erwärmt das Wasser in den Heizungen.

Kälte und Klima
Zudem können Kälteanlagen mit Hybridkühlern ausgerüstet werden, die die Verdunstungswärme von Wasser nutzen. Bei kälteren Außentemperaturen, kann der Betrieb der Kälteanlagen durch die so genannte freie Kühlung überflüssig werden. Hier wird die Wärme direkt über die Hybridkühler ins Freie abgeführt. Weiterhin lässt sich durch eine Frequenzregelung bei Kältemaschinen eine optimale Leistungsanpassung erzielen: Für einen Bäckereibetrieb etwa bedeutet dies durchaus Energieeinsparungen bis zu 30 Prozent, und das bei verbesserter Produktqualität.

Trends beim Automobil
Beim Automobil können sowohl Fahrer als auch Auto sparen. Umsichtige, vorausschauende Fahrweise hilft ebenso wie das Ausstellen des Motors an der Ampel – letzteres allerdings nur, wenn die Wartezeit 20 Sekunden übersteigt und der Katalysator schon seine Betriebstemperatur erreicht hat. Der motorisierte Straßenverkehr trägt in Deutschland etwa 18 Prozent zum Ausstoß von Kohlendioxid bei. Navigationssysteme helfen, Ziele ohne Such- und Umwege zu erreichen und Staus zu umgehen, und senken so generell den Energieeinsatz.
Der ADAC greift die von Elektrogeräten bekannte Einteilung in Energieverbrauchsklassen auch für Autos auf und teilt alle getesteten Autos in Energieklassen mit Kennbuchstaben ein. Während der Durchschnitt mit D gekennzeichnet wird, trägt ein Fahrzeug mit geringerem Kraftstoffverbrauch und Kohlendioxidausstoß das Label A, B oder C. Diese Einteilung in Energieklassen entspringt einer verbraucherfreundlichen EU-Richtlinie.
Eine große Aufgabe für die Industrie ist die Verbesserung des Wirkungsgrades von Verbrennungsmotoren. Neben einer Absenkung des Durchschnittsverbrauches bei Pkw auf fünf Liter je hundert Kilometer wäre auch die Einführung alternativer Antriebe oder Treibstoffe, wie etwa die Solarwasserstoff-Technologie oder die stärkere Verwendung von Biodiesel hilfreich.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2002, Seite 8

 
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