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Hilfe beim beruflichen Neustart

Mehr als 6 000 Menschen, die ihren ursprünglich erlernten Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnten, wurden bislang im Berufsförderungswerk Nürnberg (BFW) neu qualifiziert und wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass diese Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation langfristig erfolgreich sind. Auch sechs bis zehn Jahre nach Abschluss der Ausbildung im BFW sind rund 84 Prozent der Absolventen berufstätig. Dieses Ergebnis führt das Berufsförderungswerk u.a. auf die gute Zusammenarbeit mit den Trägern der Rehabilitation, den Kooperationspartnern in Wirtschaft und Verwaltung, mit Kammern, Berufsschulen und Universitäten zurück. Während im BFW bei Betriebsbeginn 1977 zunächst in zwei staatlich anerkannten Berufen ausgebildet wurde, umfasst das Bildungsangebot heute 26 Berufe auf 630 Plätzen.

Individuelle Förderpläne
Durch Beobachtung des Arbeitsmarktes und rasches Reagieren auf die sich stets wandelnden Anforderungen ist es dem BFW eigener Aussage zufolge gelungen, „das Angebot an Maßnahmen der beruflichen Qualifikation passgenau auf die Nachfrage von Wirtschaft und Verwaltung abzustimmen“. Jeder einzelne behinderte Mensch wird nach einem individuellen Plan gefördert und dadurch unter Ausschöpfung seiner Potenziale optimal ausgebildet.

Zusätzlich zu seinem Zentrum für berufliche Rehabilitation in der Schleswiger Straße mit seinen modern ausgestatteten Ausbildungsgebäuden und den beiden Internaten hat das BFW 1996 auch den Einstieg in die wohnortnahe Rehabilitation gewagt. In einem Netz von inzwischen neun Geschäftsstellen in Nordbayern werden spezielle Maßnahmen in Kooperation mit Betrieben und Berufsschulen sowie Integrationsmaßnahmen zum Beispiel für ältere oder allein erziehende Menschen mit Behinderung angeboten.

25 Jahre soziale Dienstleistung
Anlässlich des 25-jährigen Betriebsjubiläums im Juli 2002 wurde die erfolgreiche Arbeit des sozialen Dienstleistungsunternehmens gewürdigt. Hochrangige Vertreter aus Politik, darunter die bayerische Sozialministerin Christa Stewens und Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, IHK-Präsident Hans-Peter Schmidt und Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Arbeit, lobten die hervorragende Qualifikation der Absolventen für den allgemeinen Arbeitsmarkt.

Engere Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung
Neben dem Ausbau der wohnortnahen Qualifizierungsangebote konzentriert sich das BFW derzeit auf die Umsetzung neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen und die damit geschaffenen neuen Möglichkeiten. So werden nun erstmals auch Teilzeitmaßnahmen angeboten, die es den Teilnehmern erleichtern sollen, Familie und berufliche Neuorientierung miteinander zu vereinbaren. Seit diesem Jahr bietet das BFW Nürnberg als bundesweit einziges Berufsförderungswerk eine Maßnahme zur beruflichen Rehabilitation von Menschen an, die an Aphasie leiden, also an einer Sprachstörung, wie sie beispielsweise nach einem Schlaganfall auftreten kann. Interdisziplinärer Austausch in Netzwerken und eine noch engere Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung sind weitere Ziele, die sich das Unternehmen gesetzt hat.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2002, Seite 54

 
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