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Lateinamerika drückt auf den Umsatz

Die Faber-Castell-Gruppe, Stein/Nürnberg, verzeichnete im zurückliegenden Geschäftsjahr 2001/2002 (1. April 2001 bis 31. März 2002) einen leichten Umsatz-Rückgang bei gleich bleibendem Ertrag, während sich das Geschäftsjahr 2002/2003 in den ersten sechs Monaten insbesondere in Europa positiver entwickelt. Weltweit beschäftigt der fränkische Schreibgerätehersteller in 15 Fertigungsstätten und 18 Vertriebsgesellschaften rund 5 500 Mitarbeiter; 875 arbeiten in Deutschland, davon 675 in Stein.

Den Umsatzrückgang um vier Prozent auf 301,7 Mio. Euro führt der Geschäftsführende Gesellschafter Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell vor allem auf die kontinuierliche Währungs-Abwertung in Brasilien sowie auf die dramatische Wirtschaftslage in Argentinien zurück. Bereinige man den Gruppenumsatz um den Abwertungseffekt in Brasilien, liege der Netto-Umsatz bei 316,6 Mio. Euro und damit um ein Prozent über dem Vorjahr, so Graf von Faber-Castell. Der Faber-Castell Konzern (AG) habe 2001/02 einen Jahresüberschuss vor Steuern von 8,3 Mio. Euro erwirtschaftet, die Eigenkapitalquote liege bei 32 Prozent.

In Deutschland erfolgreich
Für die Region Europa/Nordamerika ergab sich im Geschäftsjahr 2001/02 ein leichter Rückgang um zwei Prozent. In Deutschland erzielte Faber-Castell im Bereich Schreib- und Zeichengeräte eine Umsatzsteigerung um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liege man wesentlich besser als der Branchendurchschnitt, erklärte Bernhard Teuber, zuständig für das Europa- und Nordamerika-Geschäft. In einem stagnierenden, teilweise rückläufigen Markt sei es gelungen, weitere Marktanteile zu gewinnen. In den USA wurden wegen des schwierigen Umfelds die für 2001/02 gesteckten Ziele zwar nicht erreicht, der Umsatzzuwachs von 15 Prozent konnte jedoch den Verlust des Vorjahres deutlich reduzieren.

In Lateinamerika erzielten nur die Faber-Castell-Gesellschaften in Peru und Kolumbien Zuwächse, während die brasilianische Gesellschaft eine Stagnation im heimischen Markt sowie das allgemein schwierige Umfeld in Südamerika zu bewältigen hatte. Die „katastrophale“ Entwicklung in Argentinien wirkte sich ebenfalls negativ auf das dortige Faber-Castell-Unternehmen aus.

Auch in der Region Asien/Pazifik sank im Vorjahr der Umsatz um fünf Prozent. Dabei zeigte die Konjunkturschwäche in den USA auch Auswirkungen auf Schlüsselindustrien in Malaysia und Singapur. Die dortigen Faber-Castell-Gesellschaften konnten die guten Umsatzzuwächse der beiden Vorjahre nicht fortsetzen und mussten 2001/02 ebenso Umsatzeinbußen hinnehmen wie die Gesellschaft in Indonesien. Dagegen konnten die Geschäfte in Indien weiter ausgebaut werden und auch die neue Gesellschaft in China entwickelte sich den Erwartungen entsprechend.

Trotz weltweit schwacher Konjunktur sei es Faber-Castell gelungen, in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres in wichtigen Märkten beachtliche Zuwächse zu erzielen, so Teuber. Insbesondere die europäischen Märkte, aber auch die Geschäfte in der Region Asien/Pazifik entwickelten sich positiv. In Deutschland – wie auch im gesamteuropäischen Markt – liege die Umsatzsteigerung bei Schreib- und Zeichengeräten bisher sogar im zweistelligen Bereich. Diese positive Tendenz stehe im Gegensatz zur Entwicklung im hart umkämpften PBS-Markt (Papier, Büro, Schreibwaren). Die anhaltend gute Auftragslage berechtige zur Hoffnung, dass die für das laufende Geschäftsjahr budgetierten Ziele in den kommenden Monaten erreicht werden können.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2002, Seite 40

 
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