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Ausbildungsplatzabgabe verhindert Ausbildung

Die Ausbildungsstellensituation hat sich im Herbst 2003 spürbar entspannt, die Lehrstellenkatastrophe ist ausgeblieben. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken konnte Ende Oktober ein Plus von 1,7 Prozent (Bundesebene plus 0,3 Prozent) erreichen.

Die IHK-Vollversammlung dankt allen mittelfränkischen Unternehmen für ihre hohe Ausbildungsbereitschaft.

Alle erfolgreichen Ansätze werden jedoch durch die Ausbildungsplatzabgabe konterkariert. Eine Ausbildungsplatzabgabe führt zu mehr staatlichem Dirigismus in der Berufsausbildung, zum Rückgang der angebotenen Ausbildungsstellen und zu Demotivation bei den ausbildungswilligen Unternehmen.

Statt Bürokratismus und Praxisferne ist ein differenziertes und bedarfsgerechtes Vorgehen notwendig. Die IHK-Vollversammlung tritt deshalb dafür ein:
? jedem jungen Menschen, der kann und will, wird eine Berufsausbildung angeboten
? neue Berufe für bisher nicht ausbildende Branchen
? zweijährige Berufe für leistungsschwache Schüler
? Einstiegsqualifikationen mit IHK-Zertifikat für benachteiligte Jugendliche
? für die Unternehmen offener gestaltbare Ausbildungsvergütungen.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken wird die oben genannten Maßnahmen im Rahmen ihrer „IQ Initiative für Qualifikation“ aktiv vorantreiben.

Die IHK-Vollversammlung appelliert an die Verantwortlichen, die notwendigen Reformen für Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Sozialsysteme aufzugreifen und damit für mehr Investitionen, Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze zu sorgen. Ausbildungsplätze für ausbildungsreife und ausbildungswillige Jugendliche müssen in der Zuständigkeit der Wirtschaft bleiben.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2003, Seite 15

 
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