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Chance oder Belastung?

Welche Vor- und Nachteile die Internationale Rechnungslegung (IRS) für deutsche Mittelständler mitbringt, ob diese Regelungen einen Wettbewerbsfaktor bei der Kreditvergabe darstellen und wie der Weg vom Handelsgesetzbuch (HGB) zur Internationalen Rechnungslegung aussieht, diskutierten Experten der Deutschen Bank und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche mit Vorständen und Geschäftsführern von fränkischen Unternehmen in Nürnberg.

„Auch wenn die internationale Rechungslegung ab 1. Januar 2005 zunächst nur für börsennotierte Unternehmen beim Konzernabschluss verpflichtend ist, wird sie für viele anderen Firmen künftig stärkere Bedeutung haben. Denn der rechtliche Anwendungsbereich wird noch weiter ausgedehnt. Einzelne Normen der internationalen Rechungslegung werden im Zuge geplanter Änderungen verstärkt Eingang in das deutsche HGB finden, bevor Sie mittel- bis langfristig vollständig anzuwenden sind“, sagte Thomas Edenhofer, Partner bei Deloitte & Touche. Eine Handelsbilanz für die Ermittlung der Gewinnausschüttungen und eine Steuerbilanz für Zwecke der Besteuerung bleibe aber weiterhin erforderlich.

Vorteile
Je größer ein Unternehmen ist, umso geringer ist die Skepsis gegenüber den neuen Bilanzierungsrichtlinien. Das ist das Ergebnis einer Studie von Deloitte &Touche. Es habe sich bereits die Einstellung durchgesetzt, dass die internationale Rechungslegung zu einem realistischeren Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und zu mehr Transparenz führt. Dazu tragen u.a. deutlich weniger Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechte und damit auch weniger Möglichkeiten zur Bildung stiller Reserven bei.

Peter Althammer, Direktor Deutsche Bank, unterstützt dies: „Uns Bankern liegt am Herzen, von unseren Kunden eine möglichst realistische Abbildung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und eine hohe Transparenz zu bekommen. Aus diesem Grund stehen wir der Einführung der internationalen Rechnungslegung offen gegenüber.“

Die internationalen Bilanzierungsregeln einzuführen bedeutet nicht, HGB-Zahlen mit dem Taschenrechner einfach umzurechnen und das Bilanzierungshandbuch anzupassen. IFRS (International Financial Reporting Standards) oder US-GAAP (US Generally Accepted Accounting Principles) richtig anzuwenden, verlangt Informationen, die aus dem Controlling kommen, weil sie in der Buchhaltung nicht verfügbar sind. Deshalb müssen die Geschäftsprozesse durchforstet, das Controlling erweitert und die Informationstechnologie angepasst werden, so die Botschaft der Experten von Deloitte & Touche.

Deloitte & Touche
Deloitte & Touche ist eine der nach eigenen Angaben führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften und verfügt über 18 Niederlassungen in Deutschland. Deloitte & Touche betreut Unternehmen und Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus nahezu allen Wirtschaftszweigen. In Nürnberg betreut sie seit mehr als 90 Jahren Mandanten aller Branchen mit umfassenden Prüfungs- und Beratungsleistungen. International ist Deloitte Touche Tohmatsu mit über 120 000 Mitarbeitern in nahezu 150 Ländern tätig.

gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2003, Seite 18

 
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