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Nestlé Schöller

Schöller-Eisfabriken an Rosen verkauft

Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé trennt sich zum 1. Januar 2007 von zwei Schöller-Eisfabriken. Die Werke Nürnberg und Prenzlau wurden an das nordrhein-westfälische Unternehmen Rosen Eiskrem verkauft. Das Werk Uelzen in Niedersachsen bleibe hingegen im Firmenbesitz, teilte der Nestlé-Schöller-Konzern mit. Die 450 Mitarbeiter der beiden betroffenen Werke sollen von Rosen übernommen werden. Die Nestlé-Schöller-Zentrale in Nürnberg ist nicht Gegenstand des Verkaufs. Zur Höhe des Kaufpreises wurden keine Angaben gemacht.

Mit dem Kauf der beiden Eisfabriken steigt die Rosen Eiskrem GmbH nach eigenen Angaben zum größten Speiseeis-Hersteller in Deutschland auf, der Ausstoß verdreifache sich auf 230 Mio. Liter Speiseeis. Rosen will in Nürnberg und im ostdeutschen Prenzlau Eiskrem für Lebensmittel-Discounter wie Aldi oder Lidl produzieren und weltweit exportieren. Mit einem Umsatzanteil von 80 Prozent waren die so genannten Handelsmarken schon bislang das wichtigste Standbein des im rheinländischen Waldfeucht-Haaren bei Aachen angesiedelten Eiskrem-Herstellers. Anders als bei Markeneis vermarktet Rosen seine Produkte als Eigenmarken verschiedener Discounter.

Nestlé-Schöller will sich im Gegenzug stärker auf das Markengeschäft konzentrieren. Mit der Marke Schöller habe der Konzern die Nummer 2 im Markengeschäft unter seinem Dach, Mövenpick sei die Nummer 1 im Gastronomiesektor. Auch eine Zusammenarbeit wurde vereinbart: Im Auftrag von Nestlé wird Rosen in den beiden Werken Nürnberg und Prenzlau weiterhin Eis der Premium-Marken Mövenpick und Schöller herstellen, im Gegenzug werden im Uelzener Nestlé-Werk gelegentlich Handelsmarken für Rosen vom Band laufen.

Das 1967 gegründete Familienunternehmen Rosen beschäftigt bislang 340 Mitarbeiter und bis zu 140 Saisonkräfte. Durch die Übernahme soll der Umsatz von 84 Mio. Euro im Jahr 2005 auf rund 250 Mio. Euro im Jahr 2007 steigen. Mit dem Kauf der beiden Werke verfolgt Rosen eigenen Angaben zufolge eine „klare Wachstumsstrategie“. Dafür würden alle 450 Mitarbeiter in Nürnberg und Prenzlau gebraucht.

Autor/in: 
mei.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2006, Seite 73

 
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