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Spielwarenmesse

Neue Zielgruppe 40plus im Fokus

In Deutschland werden immer weniger Kinder geboren und die Zeit, in der Kinder mit traditionellem Spielzeug spielen, wird immer kürzer. Der Spielwarenumsatz ist auch deshalb 2006 um knapp zwei Prozent auf 2,25 Mrd. Euro gesunken, der Umsatz mit Spielesoftware für Video- und Computerspiele um fünf Prozent auf erstmals mehr als eine Mrd. Euro gestiegen. Um weitere Umsatzrückgänge abzuwenden, hat die Spielwarenbranche eine neue Zielgruppe in den Fokus genommen – die über 40-Jährigen. Sie machen über die Hälfte der Bevölkerung aus und besitzen mit 967 Mrd. Euro mehr als doppelt so viel Kaufkraft im Jahr wie die Jüngeren.

Eine Studie der Fachhochschule Worms, die von der Spielwarenmesse eG zur diesjährigen Messe in Nürnberg in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass knapp 60 Prozent dieser Zielgruppe regelmäßig spielen. Familie und Freunde stehen an erster Stelle unter den liebsten Spielpartnern – noch vor den Kindern. Die Anforderungen an die Spiele sind hoch – interessant, kreativ, geistreich und spannend sollen sie sein. Die über 40-Jährigen kaufen im Fachhandel und im Warenhaus ein. Bei den Kriterien für die Wahl der Einkaufsstätte dominieren Auswahl, Freundlichkeit und Beratung – der Preis steht erst an fünfter Stelle. Im neuen Programm „Toy Generations 40 plus“ der Spielwarenmesse konnten sich die Fachbesucher über Ergebnisse der Studie, erste Marketing-Ansätze, die richtige Ansprache der Zielgruppe in den Geschäften und passende Produkte informieren.

Erstmals 80 300 Besucher
Die Ergebnisse und die Stimmung von Herstellern und Handel auf der Spielwarenmesse in Nürnberg lassen ein positives Geschäftsjahr für die Spielwarenindustrie erwarten. Die Messe habe die „magische Marke“ von 80 000 Besuchern geknackt und sei dabei auch noch internationaler geworden, sagte Messechef Ernst Kick in seiner Schlussbilanz. Fachbesucher aus 120 Nationen reisten nach Nürnberg, der internationale Anteil stieg damit erstmals auf über 50 Prozent.

Das gute Wirtschaftsklima in der Branche hat sich nach Aussagen der 2 767 Aussteller aus 60 Ländern während der Messe bestätigt: 38 Prozent schätzen die Absatzentwicklung für Deutschland sehr günstig bis günstig ein (Vorjahr 31 Prozent). Für das Ausland stieg diese Beurteilung sogar von 48 auf 56 Prozent. Gesellschaftsspiele, Modellbau, Holzspielzeug sowie mechanisches und elektrisches Spielzeug waren die Spitzenreiter des Jahres bei den Einkäufern. Das Interesse an Lernspielzeug nahm in allen Bereichen kontinuierlich zu.

Kampf gegen Plagiate
Mit dem IPR-Council (Intellectual Property Right Council) bot die Spielwarenmesse erstmals einen Service an, mit dessen Hilfe Streitigkeiten über Plagiate schnell, einverständlich und kostenlos beseitigt werden können. Die ersten Erfahrungen damit waren positiv. Die Mehrzahl der angegangenen nachahmenden Aussteller habe sofort aufgegeben, so Dr. Volker Schmid vom Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie. Das neu geschaffene Instrument könne zu einer wirksamen Waffe gegen Plagiate werden.

Die nächste Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg findet vom 7. bis 12. Februar 2008 statt.

Autor/in: 
gru.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2007, Seite 60

 
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