Die Schulz-Gruppe aus Baden-Baden, einer der führenden Anbieter im Bereich Foliendruck, ist seit Beginn dieses Jahres in Roth mit einem neuen Tochter-Unternehmen präsent. Die Schulz-Constantin Druck GmbH (benannt nach dem Enkel des Firmengründers) startete im Februar mit 18 Mitarbeitern auf dem Gelände des ehemaligen Alcan-Werkes. Mittlerweile sind dort bereits 25 Mitarbeiter tätig, bis Mitte des nächsten Jahres sollen es 40 sein. Insgesamt beschäftigt die Schulz-Gruppe an ihren Standorten in Baden-Baden, Mühlheim und Roth etwa 120 Personen.
2005 beschloss Alcan, den Standort Roth zu schließen und die Produktion, den Druck von Alufolien für die Lebensmittelindustrie, nach Polen zu verlagern. 18 Mitarbeiter kauften daraufhin von dem kanadischen Konzern das Werksgelände und machten sich auf die Suche nach einem Investor. Fündig wurden sie bei der Schulz-Holding GmbH & Co. KG aus Baden-Baden, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feierte. Mit den Sparten Pharma-Druck, Flexo-Druck und Folien-Druck zählt die Gruppe eigenen Angaben zufolge zu den größten Druck-Lieferanten für die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie in Deutschland.
Jürgen Schulz, Druckermeister aus Fürth, wollte eigentlich ein neues Werk in Baden bauen. Doch weil ihn das Know-how der Mitarbeiter in der mittelfränkischen Kreisstadt überzeugte, gründete er mit den ehemaligen Alcan-Beschäftigten ein neues Unternehmen. Bisher hat die mittelständische Unternehmensgruppe etwa fünf Mio. Euro in den Standort investiert.
In die von den eigenen Mitarbeitern gemieteten Hallen haben die Geschäftsführer Jürgen und Cordula Schulz modernste Technik gestellt. Dazu gehören u.a. eine Acht-Farben-Flexodruckmaschine oder eine Vier-Farben-Zentralzylindermaschine. Herzstück ist jedoch eine Acht-Farben-Zylinderdruckmaschine. Weil sie die Folien in „Wetflex-Technologie“ (nass-in-nass) drucken kann, ist die Maschine fast doppelt so schnell wie die herkömmliche Technik. „Und durch die Trocknung mit Elektronenstrahlen ist das Produkt geschmacks- und geruchsneutral,“ erklärt Gerhard Jilg, der technische Leiter. Ein Umstand, der vor allem bei den Kunden in der Lebensmittelindustrie sehr geschätzt wird. Außerdem investierte das Unternehmen in einen Reinraum, in dem Folien für die Pharmaindustrie gedruckt werden sollen.
