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Wirtschaft und Bildung

Eine Vielzahl von Unternehmen der Region setzt sich mit der Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen sowie mit Azubi-Projekten, Sponsoring und weiteren Aktivitäten für berufliche Bildung und Qualifizierung ein. Nachfolgend eine Auswahl von Mitteilungen, die uns zugeleitet wurden.

Das Hotel HerzogsPark in Herzogenaurach engagiert sich für die Integration junger behinderter Menschen ins Berufsleben. Irene Schechtel, bisher Mitarbeiterin der Aurach-Werkstatt der Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt, begann vor kurzem ein dreimonatiges Praktikum im Bereich Service und Housekeeping. Ziel ist eine dauerhafte Beschäftigung in dem Hotel. Dazu gratulierte ihr Bobby Brederlow, Schauspieler mit Down-Syndrom und Preisträger des Bambi und der goldenen Kamera, der während der Zeit im Hotel zu Gast war (www.herzogspark.de, www.lebenshilfe-herzogenaurach.de).

Bei den sieben VolksbankenRaiffeisenbanken im Stadtgebiet Nürnberg und im Landkreis Nürnberger Land haben 19 junge Menschen ihre Ausbildung zu Bankkaufleuten begonnen. Insgesamt stellen diese Banken derzeit 50 Ausbildungsplätze zur Verfügung, die nun alle besetzt sind. Die Ausbildungsquote liegt damit erneut über sieben Prozent.

1 900 Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren beteiligen sich an dem Schulprojekt business@ school der Boston Consulting Group, das Schüler die Wirtschaft praxisnah erleben lässt. Im zehnten Projektjahr gehörten erstmals das Leibnitz-Gymnasium Altdorf und das Gymnasium Herzogenaurach zu den 70 Teilnehmerschulen aus Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz und Singapur. Die Schüler lernen beispielsweise, wie man Bilanzen von großen Konzernen hinterfragt, sprechen mit Kneipenbesitzern über deren Umsätze und entwickeln zum Abschluss eine eigene Geschäftsidee. Die „Unternehmer von morgen“ werden dabei von ihren Lehrern sowie von ehrenamtlichen Wirtschaftsprofis betreut. In Franken beteiligt sich die adidas AG (www.business-at-school.de, www.adidas.com).

Im Maritim Hotel Nürnberg begann in diesem Herbst für 18 Auszubildende das Berufsleben. Die angehenden Gastronomiefachleute überzeugten bei der Auswahl unter 400 Bewerbern u.a. durch Schulbildung, gepflegtes Erscheinungsbild und Freundlichkeit. Am ersten Arbeitstag erhielten die Azubis zunächst eine Brandschutzunterweisung und eine Schulung zum Thema „Ja gerne“, bevor sie ihren Abteilungsleitern vorgestellt wurden (www.maritim.de).

Als nach eigenen Angaben erstes Unternehmen in Deutschland erreichte die Kennametal Shared Services GmbH in Fürth nach einem Pilotprojekt an fünf Ausbildungsstandorten die „Lernorientierte Qualitätstestierung in der technischen Ausbildung“ (kurz: LQW-Zertifizierung). Durchgeführt wurde die Zertifizierung durch die ArtSet GmbH. LQW ist von der Bundesagentur für Arbeit und in Niedersachsen vom dortigen Wissenschaftsministerium offiziell anerkannt und dient dazu, Qualität messbar zu machen. Der mehr als hundertseitige Qualitätsreport wurde gemeinsam von den Ausbildungsleitern der Standorte Ebermannstadt, Essen, Königsee, Lichtenau und Vohenstrauß erarbeitet und umfasst die gesamte technische Ausbildung an allen deutschen Kennametal-Standorten. Das Unternehmen bildet derzeit 217 junge Menschen in 19 Ausbildungsberufen an neun Standorten aus. Außerdem startete Kennametal Shared Services GmbH in Fürth erstmals in der Unternehmensgeschichte ein internationales Trainee-Programm. Sylvain Michel aus Lyon und Florian Rachny aus der Nähe von Nürnberg sind die ersten beiden Trainees von Kennametal in Europa. Sie werden kein „Standardprogramm“ durchlaufen, sondern ein eigens entwickeltes Ausbildungsprogramm. Für jeden Trainee wurde ein unabhängiger Mentor ausgewählt, der sich gemeinsam mit dem Vorgesetzten um die persönliche Entwicklung des Trainees kümmert, außerdem besuchen die Nach- wuchsführungskräfte ausländische Niederlassungen (www.kennametal.com).

Die Sparkasse Nürnberg unterstützt Unternehmen, die aus finanziellen Gründen bisher nicht ausbilden konnten: Über ein neues Darlehensprogramm sind innerhalb von drei Monaten 84 zusätzliche Ausbildungsplätze in der Region geschaffen worden. Die ausgereichten Kredite erreichten eine Summe von 2,1 Mio. Euro. Unternehmer in Nürnberg und im Nürnberger Land konnten für jeden neu eingerichteten Ausbildungsplatz – maximal vier pro Firma – ein Darlehen über 25 000 Euro zu 4,44 Prozent Nominalzins bei der Sparkasse Nürnberg beantragen (www.sparkasse-nuernberg.de).

Ein nach eigenen Angaben bayernweit einmaliges Sponsoring-Projekt für Schulen haben die Raiffeisenbanken in den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen sowie in der Stadt Schwabach realisiert: Zum „2. Schülerforum Wirtschaft“ kamen 270 Schüler der im Geschäftsgebiet liegenden Gymnasien, die Leistungs- und Grundkurse im Fach Wirtschaft belegen. Ihnen und ihren Lehrern wurde ein umfangreiches Vortragsprogramm geboten: Die Genossenschaftsbanken in der Region stellte Werner Mark vor, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Roth-Schwabach eG. Über Ergebnisse und Einblicke in die Glücksforschung und Folgerungen für den Arbeitsmarkt referierte Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel (FH Nürnberg), Bundesbankdirektor Franz-Josef Benedikt (Deutsche Bundesbank München) erläuterte das Euro-System. Weitere Themen waren Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung (Jörg Krämer von Union Investment) sowie Qualifizierung und Studienfinanzierung (Erwin Grassl, Vorstand der Raiffeisenbank Roth-Schwabach).

36 junge Menschen bildet die Deutsche Bank in Nürnberg derzeit aus. 16 von ihnen starteten in diesem Herbst in das Berufsleben. Sie erwerben nach der zwei- bis zweieinhalbjährigen Ausbildung den IHK-Abschluss Bankkaufmann/-frau verbunden mit einer nach eigenen Angaben deutschlandweit einmaligen Zusatzqualifikation, der DIN-geprüften Vertriebsqualifizierung mit Zertifikat. Die Deutsche Bank bietet neben der Ausbildung zu Bankkaufleuten auch integrierte Studiengänge an. Dies kann ein wirtschaftswissenschaftliches Studium in Kombination mit einer Ausbildung sein oder ein Wirtschaftsinformatikstudium an der Frankfurt School of Finance and Management. Bundesweit stellt die Deutsche Bank jährlich 600 Auszubildende ein (www.deutsche-bank.de/zukunft).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2007, Seite 64

 
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