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Gleichwertige Lebensverhältnisse

Die Stärkung des ländlichen Raumes in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) ist eines der Ziele, die sich die 54 Oberbürgermeister, Landräte und Bürgermeister des EMN-Rates auf die Fahnen geschrieben haben.

Bei der Ratssitzung in Kitzingen bekannten sie sich zu den Inhalten der „Bad Windsheimer Erklärung“. In diesem Grundsatzpapier bekräftigten sie, dass sie an gleichwertigen Lebensverhältnissen in der Metropolregion arbeiten wollen. Ihre Attraktivität als Wohn- und Wirtschaftsstandorte, aber auch als Orte für Erholung und Freizeitgestaltung müsse gestärkt werden. Dazu gehöre auch eine leistungsfähige örtliche Infrastruktur.

Als gutes Beispiel wurde die Vermarktung regionaler Lebensmittel und Dienstleistungen genannt: Über 140 Regionaltheken in Supermärkten unter dem Label „Original Regional aus der Metropolregion” gibt es bereits. Diese sollen ausgeweitet und zudem die Vorteile von regionalen Handwerks- und Finanzdienstleistungen bekannt gemacht werden.

Den ländlichen Raum stärken wollen die Entscheidungsträger auch dadurch, dass sie Kaufkraft in der Region binden. Deshalb setzen sie u.a. auf den Binnentourismus, wollen also den eigenen Bürgern die Reize ihrer Metropolregion als Erholungsort nahebringen. Das wohl ambitionierteste Projekt ist die „Metropolcard“, die den vergünstigten Besuch von Attraktionen in der gesamten Region ermöglichen soll. Eine Koppelung dieses Angebotes mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg wird angestrebt. Touristen in die Region locken sollen zudem die bereits 70 Zusatzschilder mit der Aufschrift „Metropolregion Nürnberg”, die die braunen Tourismusschilder auf den Autobahnen ergänzen.

Modellprojekt startet
Wie können ländliche Räume von der Kooperation in einer Metropolregion profitieren? Diese Frage soll ein Modellprojekt beantworten, das in der Metropolregion Nürnberg durchgeführt wird. Die Metropolregion hatte sich beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung beworben und für ihr Konzept den Zuschlag erhalten. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt wird vom Bund mit 80 000 Euro gefördert, womit Fachveranstaltungen, wissenschaftliche Begleitforschung und Öffentlichkeitsarbeit finanziert werden. Das Pilotvorhaben besteht aus drei Bausteinen: Regionale Wirtschaftskreisläufe, Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie Förderung von Clustern (technologischen Schwerpunkten) im ländlichen Raum. Bei den Technologie-Clustern ist beispielsweise daran gedacht, ein Netzwerk aus Energietechnologischen Zentren (etz) aufzubauen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2007, Seite 20

 
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