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Eigenes Institut in Fürth als Ziel

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, das seinen Hauptsitz in Erlangen hat, baut seine Aktivitäten in Fürth und in Nürnberg aus.

In Fürth-Atzenhof wird eine Forschungseinrichtung entstehen, die Lösungen für die zerstörungsfreie Materialprüfung in der Luft- und Raumfahrt erarbeitet. Bereits seit dem Jahr 2000 ist das Institut in der Fürther "Uferstadt" mit dem Entwicklungszentrum Röntgentechnik (EZRT) vertreten. Dort arbeiten unter der Leitung von Dr. Randolf Hanke bereits 50 Mitarbeiter an Lösungen für die zerstörungsfreie Prüfung neuer Materialien. Mittels Röntgen- und Ultraschalltechnik, Computertomographie und Thermographie werden neue Prüfverfahren und Geräte entwickelt, mit denen Bauteile von Flugzeugen (z.B. Kabinentüren in Carbon-Leichtbautechnik), Helikopter-Rotoren sowie Karosserie- und Fahrwerksteilen (Lenkgehäuse, Querlenker) getestet werden. Vor allem räumliche Gründe machen nun den Umzug von der "Uferstadt" auf das frühere Flugplatzgelände in Atzenhof notwendig. Denn die Fraunhofer-Wissenschaftler untersuchen immer größere Prüfkomponenten, beispielsweise ganze Tragflächen, Container und Rotorblätter. Dazu sind nicht nur größere Hallen notwendig, sondern auch gut ausgebaute Zufahrtswege.

Auch andere Forschungsthemen werden in Fürth ausgebaut: Etwa Anwendungen für die Sicherheitstechnik (zerstörungsfreie Prüfung von Transportgut), die Fälschungsprüfung von Kunstgegenständen, die Untersuchung von Komponenten und Werkstoffen für Windkraftwerke sowie Analyse von Halbleitern für die Solartechnik.

Bis zum Jahr 2011 sollen rund 100 Wissenschaftler in Fürth arbeiten. Längerfristig soll sich die Einrichtung zu einem eigenen Fraunhofer-Institut entwickeln, teilte das Fraunhofer IIS mit.

Auch im Nürnberger Nordostpark expandiert das Fraunhofer IIS. Von der IVG Immobilien Management GmbH hat die Fraunhofer-Gesellschaft eine Fläche von 10 100 Quadratmetern gekauft und eine Kaufoption für eine weitere Fläche von 11 200 Quadratmetern ebenfalls im Nordostpark unterschrieben. Nach Aussage von Prof. Dr. Heinz Gerhäuser, der das Fraunhofer IIS mit seinen derzeit über 500 Mitarbeitern an den Standorten Erlangen, Nürnberg, Fürth und Dresden leitet, ist besonders die unmittelbare Nähe zur "Forschungsfabrik Nürnberg" ein wichtiger Grund, die Aktivitäten in Nürnberg auszuweiten. Denn dort forschen bereits jetzt Wissenschaftler der Fraunhofer-Arbeitsgruppen "Loka­lisierung und Kommunikation" und "Technologien der Logistik-Dienstleis­tungswirtschaft ATL" an neuen In­for­mationstechnologien.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2008, Seite 17

 
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