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Weiter mit starkem Auftrieb

Die mittelfränkischen Unternehmen blicken trotz des unruhigen weltwirtschaftlichen Umfeldes zuversichtlich in die nächsten Monate.

Die mittelfränkische Wirtschaft blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2007 zurück und geht optimistisch in das Jahr 2008. Das Urteil über die aktuelle Geschäftslage trägt aber bereits den schwieriger gewordenen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung. Die Euro-Stärke und die gestiegene Nervosität an den Kapitalmärkten infolge der US-Hypothekenkrise erschweren das Auslandsgeschäft. Im Inland trüben gestiegene Preise für Lebensmittel und Rohstoffe die Freude über das Wachstum von Einkommen und Arbeitsplätzen. Angesichts dieser Herausforderungen stellen sich die mittelfränkischen Unternehmen auf ein Wachstum mit geringerer Dynamik als in den beiden Vorjahren ein.

Doch auch im unruhigeren globalen Umfeld belegen anhaltend gute Auftragseingänge die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft, die sich zuversichtlich zeigt, dass sich der robuste Aufschwung fortsetzt. Insgesamt behauptet sich das Geschäftsklima der mittelfränkischen Wirtschaft auf hohem Niveau. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Ende Januar abgeschlossenen Frühjahrs-Umfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken zur Konjunktur.

Geschäftslage und Erwartungen
Ihre aktuelle Geschäftslage im Frühjahr 2008 beurteilen 39 Prozent der Befragten als "gut", 47 Prozent als "befriedigend" und 14 Prozent als "schlecht". Der Saldo aus "gut"- und "schlecht"-Urteilen liegt nun bei plus 25 Prozentpunkten und damit zum dritten Mal in Folge um fünf Prozentpunkte niedriger als im vorherigen Umfragetermin. Trotz dieses inzwischen merklichen Rückganges gegen­über dem Höhepunkt vor einem Jahr liegen die Antworten noch immer deutlich besser als im langjährigen Durchschnitt. Auch nach nunmehr über zwei Jahren des Aufschwungs ist die Zufriedenheit höher als während des gesamten letzten konjunkturellen Booms der Jahre 2000/2001.

In den Geschäftserwartungen der mittelfränkischen Unternehmen treten die möglichen Sorgen über unruhigere Weltfinanzmärkte gegenüber der guten realwirtschaftlichen Entwicklung in den Hintergrund. So überwiegt die Zuversicht über die Konjunkturentwicklung im weiteren Jahresverlauf – und das Verhältnis von Optimisten zu Pessimisten ist im Vergleich zum vergangenen Herbst sogar gewachsen: 28 Prozent der Befragten rechnen für 2008 mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage, acht Prozent befürchten eine Verschlechterung. Gestiegene Auftragseingänge signalisieren weiteres Wachstum, die gestiegenen Einkommen lassen auf den privaten Konsum als zusätzliche Wachstumsstütze hoffen.

Die hohe Kapazitätsauslastung der Industrie in Deutschland ebenso wie in den bedeutenden und aufstrebenden Welthandelsnationen erweist sich als Triebkraft für einen anhaltenden Bedarf an neuen Anlagen und Ausrüstungen. Diese weltweit unverminderte Investitionsgüternachfrage prägt die sehr gute Geschäftslage der mittelfränkischen Industrie. In deren Gefolge wachsen die Aufträge an unternehmensnahe Dienstleister, Großhändler und Handelsvertretungen. Während von Bauwirtschaft und Einzelhandel weiterhin kaum gesamtwirtschaftliche Wachstumsimpulse ausgehen, hält der Optimismus von Industrie und industrienahen Unternehmen die Investitions- und Beschäftigungspläne in Mittelfranken trotz des schwierigeren globalen Umfeldes auf Expansionskurs.

Investitionen
Gute Erträge erleichtern den Unternehmen die Finanzierung der erforderlichen Investitionen ebenso wie ein weiterhin moderates Zinsniveau. Dank dieser stabilen Rahmenbedingungen setzt sich das seit mehr als zwei Jahren gute Investitionsklima in Mittelfranken fort. Unter den Investitionsmotiven liegt der Ersatz bestehender Anlagen an der Spitze, Kapazitätserweiterungen sowie anstehende Produktinnovationen gewinnen als Begründung für die Investitionen an Bedeutung.

Aufschwung am Arbeitsmarkt hält an
Von den unternehmensnahen Dienstleis­tungen und von der Industrie geht weiterhin die stärkste Triebkraft für den Stellenboom in Mittelfranken aus. Da aus der Bauwirtschaft und den verbrauchernahen Branchen keine zusätzlichen Impulse kommen, verringert sich jedoch das Tempo des Stellenzuwachses.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2008, Seite 12

 
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