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Parkgebühr per Handy

Der Software-Haus sunhill technologies GmbH aus Bubenreuth kooperiert mit den Mobilfunkunternehmen Vodafone und T-Mobile bei einem Pilotprojekt: Mit dem Sys­tem "sms&park" ist es nach Firmenangaben zum ersten Mal in Deutschland möglich, Parkgebühren sofort mit dem Mobiltelefon zu bezahlen, ohne vorher eine langwierige Anmeldung durch­laufen zu müssen. Seit Kurzem können Autofahrer die Technologie auch in Fürth nutzen: Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und die sunhill-Geschäftsführer Matthias Mandelkow und Christoph Schwarzmichel gaben 170 Stellplätze offiziell für die mobile Parkraumbewirtschaftung frei. "sms&park" kann man jetzt an der Fürther Freiheit, an der Max-Grundig-Anlage/"Kleine Freiheit", am Amtsgericht/Franz-Josef-Strauß-Platz und auf dem Parkstreifen Rudolf-Breitscheid-Straße nutzen.

Die Vorteile für die Autofahrer: Sie müssen kein Kleingeld herauskramen oder wechseln und sich nicht mehr zum Automaten begeben. Zudem erhalten sie zehn Minuten vor Ablauf der bezahlten Zeit eine Erinnerungs-SMS, sodass sie falls nötig per Handy die Parkdauer verlängern können. Abgerechnet wird über die Telefonrechnung oder die Prepaid-Karte. Die Kontrolleure können über Handy oder Kleincomputer (PDA) die Kennzeichen abfragen und sehen, ob die Parkgebühr bezahlt wurde.

Sunhill technologies betreibt "sms&park" seit Mai 2007 in Deutschland. Die Vorversion läuft bereits seit sechs Jahren störungsfrei in 39 Städten in drei Ländern. Dort zahlen zwei von drei Parkern mit dem Handy statt mit Münzgeld. Monatlich werden etwa 1,5 Mio. Tickets über dieses System abgewickelt. Seit August 2007 ist Dubai hinzugekommen, wo das System nach Firmenangaben ebenfalls mit großem Erfolg eingesetzt werde.

Nach einer mehrmonatigen Testphase liegen nun auch die ersten Auswertungen der deutschen Pilotstädte Sonneberg und Ilmenau vor. Dort nutzen zehn Prozent der Langzeitparker das System, das sei mehr als in der Anfangsphase erwartet. Die Leiter der dortigen Ordnungsämter gehen davon aus, dass die Nutzungsrate in nächster Zeit weiter deutlich ansteigen wird. sunhill hat ein "großes Interesse" weiterer Kommunen in Deutschland registriert und geht deshalb davon aus, dass in Kürze weitere Parkflächen an das System angeschlossen werden. Für die Betreiber stelle "sms&park" einen kostengünstigen Zusatzservice dar, der Einsparpotenzial von bis zu 20 Prozent bei Personal- und Betriebskosten sowie eine Vereinfachung der gesamten Parkraumbewirtschaftung mit sich bringe.

Unter der Marke "sms&ride" bietet sunhill die Technologie auch für den öffentlichen Personennahverkehr an. Ohne umständliche Registrierung (keine Preisgabe von Bankdaten etc.) können Fahrscheine per SMS mit dem Handy erworben werden. In der kroatischen Hauptstadt Zagreb läuft "sms&ride" seit April 2007, dort werden bis zu 3 500 Handy-Fahrscheine täglich gelöst.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2008, Seite 44

 
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