"Frankreich ist immer noch unser Schwerpunkt – in den letzten Jahren konnten wir uns aber nach England und ganz Europa ausweiten", sagt Markus Grove, Abteilungsleiter Frankreich und Prokurist der h. kostial speditions GmbH mit Sitz in Fürth. Weitere Neuerung bei dem Unternehmen, das 1985 von Geschäftsführer und Inhaber Harald Kostial als Ein-Personen-Firma gegründet worden war: Sie wird nun in die Kostial Holding Les Trois Etoiles GmbH umgewandelt.
Zur Holding gehören dann die h. kostial speditions GmbH (Fürth), die Kostial Logistik GmbH (Nürnberg), Kostial Internationale Transporte GmbH (Schwabach) sowie in Zukunft die französische Kostial France (Sénécourt), die derzeit noch als Niederlassung geführt wird. Im englischen Liverpool unterhält das Unternehmen seit 2005 eine weitere Niederlassung. An einem neuen Logo wird zurzeit gearbeitet, die Räume im Fürther Industriegebiet werden renoviert und erweitert. Mit dem Umsatz von circa zwölf Mio. Euro im Geschäftsjahr 2007 habe sich das "gesunde Wachstum" fortgesetzt, so Marketing-Beauftrager Ingolf Nünchert. Geplant sei eine weitere Speditionsanlage in Fürth, für die bereits ein Grundstück gekauft worden sei.
Kostial ist nach Worten Groves das erste nicht-französische Unternehmen der Transport- und Dienstleistungsbranche gewesen, das für französische Schwergewichte wie Leclerc oder Bonmarché gefahren sei. Angesichts der internationalen Ausrichtung von Kostial werden von den Mitarbeitern englische und französische Sprachkenntnisse verlangt, zunehmend auch Polnisch. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich in den letzten zwei Jahren auf 54 mehr als verdoppelt. Regelmäßig werden Kaufleute für Speditions- und Logistikdienstleistungen ausgebildet, die gern übernommen werden. Für Azubis gibt es sogar die Möglichkeit, einen Teil der Ausbildung in einer ausländischen Niederlassung zu absolvieren. Immer wieder kommen französische Studierende nach Fürth, um dort Praktika zu absolvieren. Außerdem werden für die Mitarbeiter regelmäßig Sprachkurse, Fahrtrainings und Schulungen zu Themen wie Sicherheit und Umgang mit Gefahrgut angeboten.
Am Nürnberger Hafen hält Kostial seit 2006 das nach eigenen Angaben einzige Gefahrgutlager in der Region. Die Lagerräume Kostials an den verschiedenen Standorten betragen an die 7 500 Quadratmeter. Der Fuhrpark umfasst 22 Sattelzüge und vier Großraum-Hängerzüge, bei Vertragsunternehmen kann Kostial auf 60 Sattelzüge zurückgreifen. 2007 wurde die hauseigene Flotte erneut erweitert, bis zum Jahresende will Kostial seinen Fuhrpark um weitere 30 Prozent aufstocken. Grove erklärt dies mit einem Trend, der sich schon seit einigen Jahren abzeichnet: die Laderaumverknappung, die trotz der sinkenden Exporte immer deutlicher werde. Bereits jetzt gehören zehn sogenannte "Safety-Trucks" zum Fuhrpark, sagt Nünchert. Diese sind mit einem speziellen Assistenten zur Abstandsregelung, mit Spurhaltung und Notbremse ausgestattet. Mit dem Sendungsverfolgungssystem "CarLo-inTouch" können Mitarbeiter und Kunden nachvollziehen, wie sich die Lagerbestände im eigenen Betrieb verändern, welcher Lkw sich wo befindet und welche Fracht er geladen hat.
Harald Kostial, der sich in der IHK als Mitglied der Vollversammlung sowie als Dozent und Prüfer engagiert, liegt auch die Förderung des Sports in der Region am Herzen. Er ist Sponsor der VIP-Lounge des 1. FC Nürnberg und unterstützt den Fürther Motorrad-Rallyefahrer Robby Labinsky.
