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Ausbildungsstellenmarkt

Weniger Lehrstellen, weniger Bewerber

Bis Ende September wurden insgesamt 7 792 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dies ist ein Rückgang um 10,7 Prozent gegenüber dem hohen Vorjahresniveau.

Zum Beginn des Berufsausbildungsjahres zeigen sich damit auf dem Lehrstellenmarkt die Auswirkungen der gesamtwirtschaftlichen Lage und der Demographie.

Bei den technischen Berufen beträgt das Minus 12,1 Prozent. Der Rückgang betrifft alle Berufsgruppen, v. a. aber die zahlenmäßig starken Metallberufe. Ausnahmen sind die relativ kleinen Berufsgruppen Nahrung und Holz, die sogar einen Zuwachs verzeichnen. Bei den kaufmännischen Berufen fiel der Rückgang mit 10,0 Prozent etwas geringer aus. Hier sind besonders die produktionsorientierten Industriekaufleute und der Speditions- und Logistikbereich von überdurchschnittlichem Rückgang betroffen. Auch die Berufsgruppen Handel sowie Hotel- und Gastgewerbe liegen noch deutlich hinter dem Vorjahr. Erfahrungsgemäß holen diese Berufe bis zum Jahresende jedoch noch auf, soweit die offenen Ausbildungsplätze von Bewerbern nachgefragt werden.

Gesamtsituation nicht verschlechtert
Für Ausbildungsplatzsuchende hat sich die Situation gegenüber dem Vorjahr nicht verschlechtert. Dies liegt am weiterhin großen Engagement der mittelfränkischen Ausbildungsbetriebe, aber auch am spürbaren Rückgang der Bewerber. So ist z.B. in Nürnberg seit 2006 die Zahl der Hauptschulabgänger um 18 Prozent gesunken. Insgesamt geht die IHK davon aus, dass bis zum Jahresende durch die Nachvermittlung zusammen mit den Arbeitsagenturen sowie mit Hilfe der Einstiegsqualifizierung jedem ausbildungsfähigen und ausbildungswilligen Jugendlichen ein Angebot gemacht werden kann.

Bestätigt wird diese Einschätzung durch die Ergebnisse der aktuellen Umfrage der IHK zur Ausbildungsstellensituation im September 2009. Demnach konnten nur 92 Prozent der Ausbildungsbetriebe ihre Ausbildungsplätze zum Start des Ausbildungsjahres vollständig besetzen.

Gute Chancen trotz Insolvenz
Besondere Anstrengungen unternimmt die IHK zur Unterstützung von Auszubildenden, die von der Insolvenz ihres Ausbildungsbetriebes betroffen sind. Ziel ist die Vermittlung in einen anderen Ausbildungsbetrieb. Dies erweist sich zwar als sehr aufwändig, lässt sich aber bisher erfreulicherweise in den weitaus meisten Fällen realisieren.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2009, Seite 22

 
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