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Euroguss

Branche sieht wieder Licht

„Es ist die zweitbeste Euroguss in der Geschichte“, sagte Heike Slotta, Projektleiterin bei der NürnbergMesse, zum Auftakt der dreitägigen Fachveranstaltung. Zwar ist die Zahl der Aussteller bei dieser Fachmesse für Druckguss, die alle zwei Jahre stattfindet, um knapp zehn Prozent auf 363 zurückgegangen. Mit 100 Erstausstellern und einem Auslandsanteil von über 40 Prozent sei die Rolle als „Szenetreff der Druckgussindustrie“ jedoch unangefochten. Die Messe bilde die gesamte Wertschöpfungskette aus Zulieferern, Maschinenbau und Forschung ab.

Druckguss ist eine Technologie zur Herstellung von metallischen Bauteilen – überwiegend aus Aluminium, Zink und Magnesium. Hauptabnehmer sind mit weitem Abstand die Fahrzeughersteller. Aber auch Maschinenbau, Elektrotechnik und Bauwesen werden zunehmend für den Leichtmetallguss erschlossen. Allerdings wurden die 290 deutschen Betriebe der Branche mit ihren 17 000 Mitarbeitern durch die globale Wirtschaftskrise stark getroffen, so Gerhard Eder, der Vorsitzende des Verbands Deutscher Druckgießereien (VDD). In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres seien die Aufträge um über 30 Prozent eingebrochen. Gründe waren die schwierige Lage der europäischen Fahrzeugindustrie, aber auch die gedrosselten Bauinvestitionen in Dubai. Nach Worten Eders ist die Euroguss ein wichtiges Forum für Innovationen, die notwendig seien, um gegen Billiganbieter aus Fernost bestehen zu können. Wer nur für die margenschwache Autoindustrie produziere, könne von dem Ertrag nicht überleben.

Weil die Kosten der Branche wegen der Metallschmelze zu etwa 30 Prozent auf die Energie entfallen, ist Energieeffizienz ein Wettbewerbsvorteil, so Dr. Gutmann Habig, Generalsekretär des Cemafon, des europä-ischen Dachverbands der Hersteller von Gießereimaschinen und Gießereiausrüstungen. Die 160 Mitgliedsfirmen mit einem Gesamtumsatz von rund einer Mrd. Euro erkennen laut Habig nach dem „Auftrags- und Umsatzkatastrophenjahr 2009“ die ersten positiven Signale. Auch Eder sieht für die Druckgussbranche wieder Licht: Man bewege sich wieder auf dem Niveau der guten Jahre 2006 oder 2007.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2010, Seite 60

 
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