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Irak

Der Wiederaufbau beginnt

Die Wirtschaft in dem arabischen Land fasst wieder Tritt. Bei einem „Wirtschaftstreffen Basra/Irak“ in Nürnberg wird diskutiert, welche Chancen sich für die mittelfränkische Wirtschaft bieten.

Eine Delegation aus dem südirakischen Basra wird am Donnerstag, 22. April 2010 zum „Wirtschaftstreffen Basra/Irak“ nach Nürnberg kommen (10.30 Uhr im Hotel Sheraton Carlton in Nürnberg). Nach Aussage von Christian Hartmann, der im IHK-Geschäftsbereich International für die arabischen Staaten zuständig ist, wurde das Treffen möglich, weil sich die Sicherheitslage im Irak stabilisiert und nun der Wiederaufbau des Landes angegangen wird. Es sei deshalb die richtige Zeit, sich mit den wirtschaftlichen Chancen im Irak zu beschäftigen. Insbesondere die Bauindustrie boomt und die Infrastruktur, die durch jahrelange Sanktionen und Kriege marode ist, wird wieder instand gesetzt. Die Parlamentswahlen im März machen zudem Hoffnung, dass sich das Land auch politisch stabilisiert und dass sich die private Wirtschaft wieder belebt.

Nach Angaben der Handelskammer in Basra, die einen Teil der Wirtschaftsdelegation stellen wird, hofft der Irak auf einen schnellen Wiederaufbau und setzt dabei stark auf die deutsche Wirtschaft. Die Absatzchancen für Produkte ausländischer Unternehmen seien im Irak fast unbegrenzt, nach jahrzehntelanger Misswirtschaft gebe es so gut wie nichts, was nicht gebraucht werde. Wirtschaftlich interessant ist das Land vor allem auf Grund seiner reichen Erdölvorkommen.

Das „Wirtschaftstreffen Basra/Irak“ am 22. April dürfte vor allem für mittelständische Unternehmen aus folgenden Branchen interessant sein: Baumaterialien, Elektroindustrie, landwirtschaftliche Materialien, Maschinenhandel, Medizintechnik und Werkzeuge. Beim Wirtschaftstreffen besteht die Möglichkeit, mit den irakischen Unternehmensvertretern direkt in Kontakt zu treten.

In und um Basra konzentrieren sich die größten Ölvorkommen des Irak, insgesamt 15 große Ölfelder. Diese Felder verfügen laut Berichten der staatlichen Southern Oil Company Ölreserven über 65 Mrd. Barrel, was etwa 60 Prozent der irakischen Erdölvorkommen entspricht. Von den bereits erschlossenen Ölfeldern ist das nördliche al-Rumaila-Feld das größte, es gilt als neuntgrößtes weltweit. Außerdem bietet Basra den einzigen Zugang zum Meer, es gibt zwei Häfen für den Erdölexport und fünf Handelshäfen zum Persischen Golf. Basra ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt des Landes. In Basra konzentrieren sich darüber hinaus die Stahl-, Papier- und Düngemittelindustrie sowie die Petrochemie.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2010, Seite 22

 
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