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Berufsausbildungswerk

Gute Chancen vom Start weg

Jugendlichen mit Lernproblemen eine Ausbildung ermöglichen: Dafür engagiert sich das BAW seit 30 Jahren.

"Wir geben Jugendlichen Chancen, die sie ohne uns nicht so einfach hätten“, fasst Lothar Baumüller, Direktor des Berufsausbildungswerk Mittelfranken (BAW), das Ziel der Einrichtung zusammen. Das Konzept ist nach seinen Angaben in Deutschland einmalig. Jugendlichen mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“, die Schwierigkeiten haben, in reguläre Berufsschulen im Wettbewerb mit Hauptschülern und Realschülern zu bestehen, ermöglicht das BAW seit inzwischen drei Jahrzehnten einen Start ins Berufsleben. Über 5 200 Jugendliche hat die Einrichtung in den vergangenen drei Jahrzehnten beim Start in den Beruf begleitet. „Wichtig ist, dass die Berufsausbildung hier nicht in einem geschützten Raum, sondern in der freien Wirtschaft stattfindet“, erklärt Bezirkstagspräsident Richard Bartsch.

Zahlreiche Berufe zur Auswahl
Insgesamt 14 verschiedene Berufe, beispielsweise aus den Bereichen Gartenbau, Verkauf, Industrie und Handwerk, können die jungen Menschen erlernen. Der Bezirk Mittelfranken schließt mit den Jugendlichen einen Ausbildungsvertrag und sucht ihnen eine Lehrstelle in der Wirtschaft. „Das funktioniert natürlich nur dank der guten Zusammenarbeit mit Betrieben in der mittelfränkischen Region“, erklärt BAW-Ausbildungsleiterin Ursula Twardzik. Über 600 Unternehmen, darunter gleichermaßen Kleinstbetriebe, Mittelständler und Großkonzerne, geben diesen Jugendlichen eine Chance und profitieren auch von ihnen. Denn die jungen Leute hätten häufig ein besonders ausgeprägtes Zugehörigkeitsgefühl zu der auszubildenden Firma und die Auszubildenden würden oft langjährige Mitarbeiter, so die Erfahrung der BAW-Leitung.

Der Erfolg ist laut Twardzik auf die enge Verzahnung von Kammern, Kommunen, Verbänden, Arbeitsagenturen, Betrieben und der Schule zurückzuführen. Und auch der Prüfungserfolg spricht für sich: Annähernd 90 Prozent der Auszubildenden bestehen ihre Abschlussprüfung und über 60 Prozent können sich über einen Arbeitsvertrag freuen.

Bei allem Grund zur Freude hat das BAW allerdings auch oft mit Problemen zu kämpfen. „Wir sehen immer häufiger die Tendenz, dass wir hier fehlende Familienstrukturen ersetzen müssen“, erklärt Jürgen Oberle, Leiter der Berufsvorbereitung. „Es ist oft nicht leicht, die Jugendlichen zu motivieren und ihnen diese einmalige Chance aufzuzeigen.“ Doch das BAW sieht sich gewappnet, denn: „Bei uns enden die Unterrichtsstunden nicht mit dem Pausengong“, erklärt Herbert Held, Leiter der Berufsschule zur Sonderpädagogischen Förderung. Und dies zeichne das BAW ganz besonders aus.

Autor/in: 
fle.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2010, Seite 16

 
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