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Wirtschaft braucht Vertrauen

Das Vertrauen in unsere Finanzsysteme kehrt langsam zurück. Zwar sind die Schockwellen der Krise noch spürbar, aber immer mehr Indikatoren zeigen an, dass wir noch einmal relativ glimpflich davongekommen sind. Das ist durchaus eine gute Nachricht. Denn ganz weit weg war der Abgrund nicht, als die Strudel des Finanzsektors die Realwirtschaft erfasst haben wie seit 80 Jahren nicht mehr.

Der Begriff, der in den letzten Monaten ständig am Horizont auftaucht, lautet „Kreditklemme“. Gibt es sie schon, kommt sie noch oder bleibt sie ein Phantom? Die Umfragen und Analysen sprechen da keine eindeutige Sprache. Für unsere Region können wir feststellen: Eine allgemeine Kreditklemme gibt es derzeit nicht, wohl aber eine Verschärfung der Konditionen und Spreizung der Zinsmargen. So wichtig klare Kriterien für das Kreditrating sind, so sehr gilt auch, dass die Banken ihre vorhandenen Spielräume derzeit voll ausschöpfen müssen. Die Liquidität unserer Betriebe darf nicht unter Fremdeinwirkung leiden. Hier ist die Finanzbranche in einer besonderen Verantwortung.

Viel Vertrauen ist verloren gegangen, gerade im Finanzsektor. Die Bundesregierung will hier mit ihrer geplanten Bankenabgabe gegensteuern. Es ist nachvollziehbar, Kreditinstitute als Mitverursacher der Krise für deren Kosten heranzuziehen. Aber eine Schwächung des Finanzplatzes Deutschland und Einengungen bei der Kreditvergabe müssen auf jeden Fall vermieden werden, um den kommenden Aufschwung nicht zu gefährden.

Alle Akteure der Wirtschaft brauchen zuverlässige Rahmenbedingungen und Vertrauen in die Zukunft. Denn: Vertrauen ist die Grundlage allen Wirtschaftens.

Autor/in: 
IHK-Präsident Dirk von Vopelius
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2010, Seite 3

 
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