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Markenzeichen

Qualität statt Ramschware!

Auf den ersten Blick muss ein Firmen-Logo den Betrachter überzeugen. Dies zu erreichen, ist eine grafisch anspruchsvolle Aufgabe. Von Michael John; Illustration: Anton Atzenhofer

Die goldenen Bögen von McDonald’s, der Mercedes-Stern oder das leuchtende Magenta der deutschen Telekom. Sie alle stehen für perfekte Logos: Einfach, verständlich und so einprägsam, dass das Symbol bzw. die Farbe allein die Marke unverwechselbar macht. Denn Logos sind nicht nur schmückendes Beiwerk – sie sind Erkennungsmerkmal eines Unternehmens. Um nicht in der Flut „gesichtsloser“ Logos unterzugehen, ist einiges zu beachten.

Grundsätzlich kann ein Logo aus Buchstaben, Zahlen, Bildern und Symbolen oder aus einer Kombination dieser Elemente bestehen. Es gelten zwei Regeln: „Kurz und einfach“ und „Form folgt Funktion“. Denn bei aller Gestaltungsfreude darf man praktische Erwägungen nicht außer Acht lassen. Ein Logo muss in verschiedensten Größen und auf unterschiedlichsten Werbeträgern reproduzierbar sein. In Farbe genauso gut wie im Schwarz-Weiß-Druck. Es muss auf Visitenkarten, Briefpapier, auf Websites, in Prospekten, auf Displays, am Messestand, auf Autobeklebungen, Faxen, Stempeln und Werbemitteln wie Kugelschreibern einwandfrei erkennbar bleiben.

Damit scheiden die Einarbeitung von Fotos oder grafische Spielereien von vorneherein aus. Auch bei der Formen- und Bildsprache zahlt sich Einfachheit aus. Ein Logo soll keinen Modetrend widerspiegeln, sondern jahrzehntelang verwendbar sein. Schlichte und zeitlose, aber auf keinen Fall altmodische Grundformen sind vorzuziehen. Ein Logo ist etwas für Puristen.

Erkennt man bei großen Unternehmen oft schon die Bildmarke, also das reine Symbol, sollten kleine und mittlere Unternehmen auch den Firmennamen und einen Hinweis auf die angebotene Leistung oder das Produkt mit in das Logo einbinden. Das kann mit einem Symbol wie zum Beispiel einer Schere oder Locke für einen Friseur oder mit Pfeilen bzw. Rädern für ein Transportunternehmen geschehen, aber auch mit einem Slogan oder einem entsprechenden Firmennamen.

Eine Frage der Psychologie

Auch bei der Feingestaltung gilt, dass das Logo zum Unternehmen passen muss. Ein durchdesigntes Logo für eine Dönerbude bringt nichts, da der Kunde die Diskrepanz sofort wahrnimmt. Das gilt auch für die Farb- und Schriftauswahl. Hier zählt weniger der Geschmack des Grafikers, als der der Kunden eines Unternehmens. Gedeckte, zurückhaltende Farbtöne werden beispielsweise von älteren Menschen bevorzugt und deswegen eher mit Seriosität und Zuverlässigkeit assoziiert. Bunte und stark kontrastierende Farben finden dagegen bei jungen Menschen Anklang und wecken bei ihnen Aufmerksamkeit.

Auch die Formensprache vermittelt unterschwellige Botschaften. Kreise symbolisieren Geschlossenheit, Ganzheit und Perfektion, Rechtecke stehen dagegen für Stabilität, Symmetrie und Ordnung. Dreiecke können problematisch sein, da sie oft als Warnzeichen verstanden werden. Pfeile wirken meist dynamisch, entscheidend sind aber ihre Zielrichtung und Anordnung.

Umsicht ist auch bei den Schriften angebracht: Es gibt unzählige Schriften, die wiederum in unterschiedliche Schriftschnitte wie Fett oder Kursiv unterteilt sind. Genau wie die Farben vermittelt das Schriftbild verschiedene Botschaften. Welchen Stellenwert die richtige Schrift und Farbgebung hat, ist auch am bereits oben erwähnten Beispiel Mercedes zu sehen. Die Automarke wird von vielen bereits an dem eigens für Mercedes entwickelten Schriftschnitt erkannt, sogar ohne den prägnanten Stern.

Ein weiterer Knackpunkt ist die Lesbarkeit. Verschnörkelte, durchbrochene oder verspielte Schrifttypen mögen nett aussehen und zum Unternehmen passen. Wenn sie nicht erkennbar sind, hilft das aber nichts. Also: Form folgt Funktion.

Gegenüber Konkurrenten kann ein professionelles Erscheinungsbild nach außen entscheidend sein. Ein gutes Logo verleiht auch dem kleinsten Laden einen Markenwert, denn der Kunde erkennt es wieder.

Erster Eindruck entscheidet

Von einem Logo Marke Eigenbau ist abzuraten. Oft ist bei selbst gebastelten Logos die Druckqualität mangelhaft. Außerdem erkennen Kunden sofort, wenn ein Logo aus den gängigen PC-Anwendungen heraus zusammengezimmert wurde. Seine Kleidung näht man als Laie ja auch nicht selbst. Und ein Logo ist für den ersten Eindruck einer Firma genauso wichtig wie ein gepflegtes Erscheinungsbild bei Menschen.

Ein von einem Grafikdesigner kreiertes professionelles Logo und der Entwurf einer passenden Geschäftsausstattung mit Briefpapier und Visitenkarten sind für kleine Unternehmen bereits ab 1 000 Euro – zuzüglich Druckkosten – zu haben. Das einmal entwickelte Logo lässt sich auf allen zukünftigen Werbemitteln und Reklameschildern anwenden, sodass sich die – steuerlich absetzbare – Investition auf jeden Fall lohnt.

Externer Kontakt:

Michael John ist Mitinhaber der Full-Service-Agentur projekt.quartett – Agentur für vernetzte Kommunikation & Emotion in Nürnberg (john@projekt-quartett.de).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2010, Seite 24

 
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