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Faber-Castell

Als Premium-Marke positioniert

Der Schreibgerätehersteller Faber-Castell in Stein konnte im Geschäftsjahr 2009/2010 deutlich zulegen und zeigte sich damit weitgehend unbeeindruckt von der Wirtschafts- und Finanzkrise. Das Traditionsunternehmen, das in der achten Generation in Händen der Gründerfamilie ist, erzielte einen Umsatz von 450,8 Mio. Euro. Damit setzte der weltweit größte Produzent von holzgefassten Stiften 5,4 Prozent mehr um als ein Jahr zuvor (währungsbereinigt: plus 1,8 Prozent).

„Das Ergebnis liegt im Rahmen unserer Erwartungen. Die Zukunftsaussichten für die Branche haben sich wieder aufgehellt“, erklärte Vorstandsvorsitzender Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell bei der Bilanzpressekonferenz. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr ein operatives Ergebnis (ohne Einrechnung von Sondereinflüssen) von 28,4 Mio. Euro (Vorjahr 25,9 Mio. Euro). „Ein ordentliches Ergebnis“, urteilte Finanzvorstand Michael Boy.

Weltweit beschäftigt Faber-Castell 7 000 Mitarbeiter. Davon sind 940 in Deutschland tätig und etwa die Hälfte in Lateinamerika, das bei den Aktivitäten eine Schlüsselrolle spielt. Knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes wird in Mittel- und Südamerika erzielt, wichtigster und größter Markt ist Brasilien.

Für das nächste Geschäftsjahr, in dem das fränkische Traditionsunternehmen sein 250-jähriges Bestehen feiert, soll der Umsatz über die Marke von 500 Mio. Euro klettern. Dafür sollen insbesondere die Sortimente „Premium“ (hochwertige Schreibgeräte) und „Spielen und Lernen“ ausgebaut werden. Vor allem in Asien sieht der Vorstand insbesondere im Premium-Bereich noch Wachstumspotenzial. Obwohl mittlerweile auch günstigere Schreibwaren (z.B. für Schulkinder) im Angebot des Konzerns zu finden sind, wird daran festgehalten, Faber-Castell als Premium-Marke weiter zu stärken.

Im laufenden Geschäftsjahr soll das operative Ergebnis doppelt so stark steigen wie der Umsatz, weshalb Kosten gesenkt werden müssen. So plant der Vorstand u.a. weitere Investitionen in die Fertigungsautomatisierung sowie eine Straffung der Verwaltung. Fabrikschließungen oder Entlassungen sind laut Boy aber nicht geplant. Gute Nachrichten gibt es für den Standort Geroldsgrün in der Nähe von Hof: Im dortigen Werk sollen neben den Kosmetikprodukten von Faber-Castell künftig auch vermehrt die Werkzeuge und Maschinenbauteile für die übrigen Produktionsstätten hergestellt werden.

Für seine unternehmerischen Leistungen sowie für sein soziales und kulturelles Engagement wurde Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell mit einer hohen Auszeichnung geehrt: In München nahm er von Ministerpräsident Horst Seehofer das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse entgegen.

Autor/in: 
jm./fle.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2010, Seite 70

 
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