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Diehl

Drei Milliarden Umsatz in greifbarer Nähe

Die Nürnberger Diehl-Gruppe hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2010 um fast ein Viertel auf 2,7 Mrd. Euro gesteigert. Der Jahresüberschuss hat sich auf 90 Mio. Euro mehr als vervierfacht. In diesem Jahr will das Familienunternehmen seine Erfolgsgeschichte fortschreiben und peilt erstmals die Umsatzmarke von drei Mrd. Euro an. Nach Finanzmarktkrise und einem internen Optimierungsprogramm ernte das Unternehmen jetzt den Erfolg, sagte Vorstandschef Dr. Thomas Diehl bei der Bilanzpressekonferenz.

Der Technologie- und Rüstungskonzern, dessen Wurzeln auf eine 1902 gegründete Kunstgießerei zurückgehen, ist heute in sechs Geschäftsbereichen aktiv. Der Teilkonzern Metall, der in der Krise besonders schwer getroffen wurde, konnte beim Umsatz um fast die Hälfte auf 850 Mio. Euro zulegen und ist damit wieder der größte Geschäftsbereich. Ein Teil des Zuwachses entfalle allerdings auf den Preisanstieg beim Kupfer, den Diehl als spekulativ und nicht nachvollziehbar bezeichnete. Außerdem befürchtet er angesichts des Atomausstiegs steigende Energiepreise, die insbesondere in der energieintensiven Röthenbacher Gießerei negativ zu Buche schlagen würden.

Ein florierendes Geschäft mit Zündern und die weltweite Marktführerschaft bei Infrarot-Detektoren für Zielsuchköpfe sorgten im Bereich „Defence“ (Wehrtechnik) für ein Umsatzplus um fünf Prozent auf 726 Mio. Euro. Allerdings stellt sich Diehl angesichts der anstehenden Restrukturierung der Bundeswehr sowie der Staatsverschuldung in den Industrieländern auf ein rückläufiges Geschäft ein. Auch die Geschäftsbereiche „Controls“ (u.a. Produkte für Photovoltaik und Haushaltsgeräte), „Aerosystems“ (Produkte für die Luftfahrttechnik) und „Metering“ (innovative Verbrauchsmesstechnik für alle Energiearten) verbuchten Umsatzzuwächse. Neben dem organischen Wachstum sorgten drei Übernahmen für weiteren Umsatz in Höhe von rund 85 Mio. Euro, der erstmals im Geschäftsjahr 2010 in die Bilanz einging. Nach Aussage von Finanzvorstand Wolfgang Weggen schreiben alle Teilkonzerne schwarze Zahlen, konkrete Ertragszahlen nannte er jedoch nicht.

Der Vorstandschef lobte Belegschaft und Betriebsrat für ihre Flexibilität bei Arbeitszeitmodellen und Kurzarbeit. Dies habe sich positiv auf den Erhalt der Arbeitsplätze ausgewirkt und sei mit einer Sondervergütung finanziell honoriert worden. Mit 1 350 neuen Mitarbeitern, die mehrheitlich zu den übernommenen Unternehmen gehören, stieg die Zahl der weltweit Beschäftigten auf 13 500. Rund drei Viertel von ihnen arbeiten in Deutschland, davon 1 600 in Röthenbach a.d. Pegnitz, 1 000 in Nürnberg und 400 in Ansbach.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 08|2011, Seite 46

 
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