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Elementarschäden

Schutzschirm gegen Wind und Wetter

Das Bayerische Wirtschaftsministerium wirbt dafür, Gewerbegebäude besser gegen Risiken wie Hochwasser, Erdrutsch und Erdbeben abzusichern.

Mit der Kampagne „Voraus denken – elementar versichern“ informiert die Bayerische Staatsregierung über die wichtigsten Naturgefahren in Bayern sowie über verschiedene Möglichkeiten der Absicherung. Durch den Klimawandel werden Hochwasser, Stürme, Starkregen und andere extreme Wetterereignisse immer häufiger, die oft große Schäden an den Gebäuden hinterlassen. „Vor allem die Gefahr von Starkregen wird unterschätzt. Rund 50 Prozent der Überschwemmungsschäden gehen auf das Konto starker Regenfälle“, erläuterte Wirtschaftsminister Martin Zeil bei der Vorstellung der Kampagne. Alle Immobilienbesitzer und Mieter sollten sich dieser Gefahren bewusst werden und entsprechend vorsorgen. Die Kampagne, die bereits seit Februar 2009 läuft, richtete sich bisher an private Hauseigentümer und Mieter. Jetzt wurde sie erweitert und spricht gezielt auch Unternehmer an.

Grundlegend ist eine Gefährdungsanalyse, um festzustellen, ob bzw. in welchen Bereichen des Betriebs eine besondere Gefährdung vorliegt. Mit dem geeigneten Versicherungsschutz, aber auch durch gezielte bauliche und technische Maßnahmen am Gebäude sollten sich Unternehmen und Bürger gegen den Katastrophenfall wappnen. „Denn der Staat kann bei Schäden durch Naturkatastrophen grundsätzlich nur einspringen, wenn das Gebäude nicht versicherbar war“, erklärte Zeil.

Während die meisten Unternehmen eine Geschäftsgebäudeversicherung gegen Feuer, Sturm und Hagel besitzen, haben sich bisher nur wenige für eine Elementarschadenversicherung entschieden, die die finanziellen Folgen von Hochwasser, Überschwemmung, Schneedruck, Lawinen, Erdrutsch und Erdbeben absichert. Nach Angaben von Dr. Armin Zitzmann, stellvertretender Vorsitzender der Nürnberger Versicherungsgruppe, können für 98,5 Prozent der besiedelten Fläche in Bayern Elementarschadenversicherungen abgeschlossen werden, für die restlichen 1,5 Prozent seien individuelle Lösungen gefragt. Staatsminister Zeil ergänzte, dass durch gezielte Schutzmaßnahmen die Versicherbarkeit teilweise erhöht werden könne und sich Kosten einsparen ließen. Dass es auch Regionen treffen kann, die als ungefährdet gelten, hat 2007 das Hochwasser in Baiersdorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt) gezeigt, wo nach stundenlangen starken Niederschlägen der gesamte Ort unter Wasser stand. „Jeder Unternehmer sollte eigenverantwortlich für den Schutz seines Betriebes oder Geschäfts sorgen. Sichern Sie daher Ihr Gebäude und Ihre Betriebseinrichtung umfassend gegen Elementarschäden ab“, appellierte Zeil an die bayerischen Unternehmer.

Der Erfolg der Kampagne gründet auf dem Engagement vieler Partner. „Anstelle einer finanziell aufwändigen Werbekampagne wollen wir mit Hilfe vieler Multiplikatoren die Unternehmen und Bürger gezielt informieren“, sagte der Minister. Das geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Allianz, der Nürnberger Versicherungsgruppe und der Versicherungskammer Bayern. Weitere 25 Gebäudeversicherer, rund 120 Städte und Gemeinden in Bayern, die kommunalen Spitzenverbände Bayerns, die bayerischen Bankenverbände, der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft und zwei Hausbesitzervereine nehmen ebenfalls an der Kampagne teil. Den Rückenwind der Kampagne könne man bereits deutlich spüren, bestätigte Zitzmann. Die Zahl der Versicherungskunden, die z.B. beim Abschluss einer Wohngebäudeversicherung die Abdeckung von Elementarschäden mit einbeziehen, habe sich bei der „Nürnberger“ seit Beginn der Kampagne verdoppelt, so Zitzmann. „Wir stellen fest, dass die Bürger für dieses Thema stärker sensibilisiert sind als noch vor ein paar Jahren.“

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2011, Seite 50

 
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