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NCP

Sichere Verbindung in Datennetzen

Die NCP engineering GmbH in Nürnberg entwickelt Software für den Remote Access, also für den sicheren Zugriff auf das zentrale Datennetz einer Firma oder Behörde via Internet. „Damit haben wir die Nase weltweit vorn“, erklärt Geschäftsführer Peter Söll, der das Unternehmen vor einem Vierteljahrhundert gegründet hat und heute 55 Mitarbeiter beschäftigt.

Deshalb soll das internationale Geschäft in den nächsten Jahren vorangetrieben werden. Dazu wurde im vergangenen Jahr eine US-Tochter im kalifornischen Silicon Valley gegründet und vor Kurzem eine Vertriebspartnerschaft mit dem amerikanischen Großdistributor Synnex geschlossen, über den in den USA, Kanada und Mexiko 15 000 Software-Händler beliefert werden. Schon vor dieser neuen Partnerschaft hatte Nordamerika große Bedeutung für das Nürnberger Software-Haus. Derzeit macht das Auslandsgeschäft von NCP fast ein Viertel des Umsatzes aus, vor drei Jahren lag der Auslandsanteil erst bei 2,5 Prozent,

Technologisch führend sind die NCP Produkte nach Aussage Sölls u.a. deshalb, weil sie mit allen VPN-Komponenten (virtual private network) von Drittherstellern wie beispielsweise Router, Gateways und Firewalls kompatibel sind. Außerdem unterstützt NCP alle gängigen Betriebssysteme, z.B. von Microsoft, Apple, Linux oder Blackberry. Mit NCP ist es für einen Systemadministrator problemlos möglich, Nutzer an- oder abzumelden oder die unterschiedlichsten Geräte von Mitarbeitern (z.B. heimischer PC, Notebook, Smartphone) schnell an das zentrale Datennetz anzubinden. Die einfache Bedienbarkeit ist zum Beispiel dann wichtig, wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und sie keinen Zugriff mehr auf Firmendaten haben dürfen bzw. wenn eine hohe Fluktuation herrscht. Im vergangenen Jahr hat NCP in einem Kraftakt über 20 000 Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit über eine sichere Software an die Datenzentrale angebunden. „Mit herkömmlichen Lösungen hätte das Monate gedauert, wir haben es in zwei Wochen geschafft“, sagt Söll.

Neben dem internationalen Wachstum erwartet Söll einen weiteren Schub durch das Cloud Computing. Auch in der Datenwolke beherrsche die Software ein hochsicheres Rechte- und Zugriffsmanagement. Für Söll ist das ein typischer Unterschied zu amerikanischen Anbietern. „Wir entwickeln tolle Produkte und keiner merkt es. Die Amerikaner machen es genau umgekehrt.“

NCP hatte am Anfang auch Hardware entwickelt und produziert, dieses Segment aber in den 90er Jahren aufgegeben. Für Söll war es damals nicht nachzuvollziehen, dass man Bauteile teuer einkauft, die „drei Tage später nur noch die Hälfte wert sind“. Danach hat der Betriebswirt die Software-Entwicklung vorangetrieben, die er unter die Prämisse stellte „Sicherheit ist nicht alles, sie muss für Nutzer und Administratoren auch handhabbar sein“. Die zweite Maxime des Eigentümers: „NCP muss alles selber stemmen und finanzieren.“

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2011, Seite 84

 
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