Facharbeitern eine qualifizierte technische Weiterbildung ermöglichen: Das war von Anfang an das Ziel der Polytechnischen Gesellschaft Nürnberg e.V. (PGN), die vor Kurzem ihr 100-jähriges Jubiläum feierte. Die PGN ist Träger der „Fachschule für Maschinenbau in Roth“, die in den Räumen der Berufsschule Roth angesiedelt ist und im Abendunterricht beispielsweise folgende technische Lehrgänge anbietet: Vorbereitungskurs zum Industriemeister Metall, Weiterbildung zum Geprüften Technischen Betriebswirt (IHK) sowie Ausbildung zum Staatlich geprüften Maschinenbautechniker mit der Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben.
Der Diplom-Ingenieur Wilhelm Mayer legte im Jahr 1909 den Grundstein für die Polytechnische Gesellschaft, als er Lehrkurse für Facharbeiter anbot. Diese sollten befähigt werden, den Anschluss an technische Entwicklungen zu halten und in ihren Betrieben als Koordinator zwischen den technischen Werkstätten und den leitenden Ingenieuren zu wirken. Um diese Fortbildungskurse besser organisieren zu können, wurde schließlich im Jahr 1911 als Träger die PGN ins Leben gerufen.
Bereits kurz nach der Gründung wurden die angebotenen Weiterbildungskurse staatlich anerkannt und somit zu einem gefragten „zweiten Bildungsweg“. Nachdem die PGN ihren Betrieb wegen des Krieges 1944 einstellen musste, begannen die ersten Lehrgänge wieder im Jahr 1952. In enger Abstimmung mit der IHK erfolgte in den 1970er Jahren die Neustrukturierung des Weiterbildungsangebots: Die Lehrgänge in Nürnberg und Roth wurden 1972 in „Staatlich anerkannte Technikerschulen“ umgewandelt, jedoch wurde der Lehrbetrieb in Nürnberg 1974 eingestellt, weil neue staatliche Vorgaben die Anmeldezahlen für die Weiterbildungskurse stark sinken ließen. Die Fachschule für Maschinenbau in Roth bietet dagegen bis heute Vorbereitungskurse für technische Fachkräfte an.
