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VR-Bank Rothenburg

Vor 140 Jahren gegründet

Mit einer Festveranstaltung am 14. Januar 2012 feierte die VR-Bank Rothenburg o.d. Tbr. ein seltenes Jubiläum: Auf den Tag genau 140 Jahre davor war die Bank als Vorschussverein aus der Taufe gehoben worden. Sechs Jahre nach der Gründung stand Rothenburg im Blickpunkt der genossenschaftlichen Bewegung in Deutschland, als dort im Jahr 1878 der Genossenschaftstag stattfand. Daran nahm auch Hermann Schulze-Delitzsch teil, der neben Friedrich Wilhelm Raiffeisen das Genossenschaftssystem in Deutschland begründet hatte.

Vorstandsvorsitzender Gerhard Walther, der sich auch als Vorsitzender des IHK-Gremiums Rothenburg für die regionale Wirtschaft engagiert, ließ bei der Festveranstaltung im Theatersaal des Wildbads die Geschichte des Genossenschaftswesens in Deutschland Revue passieren. Die Grundidee habe bis heute Gültigkeit und werde sich nicht zuletzt aufgrund ihrer regionalen Verankerung auch in Zukunft bewähren. Die Pioniere Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen hätten mit ihrer „Jahrhundertidee“ den Menschen etwas gegeben, was sie bis dahin nicht kannten: Eine Bank, die vernünftige Bedingungen gewährte und vor Wucherzinsen schützte. Dies sei gerade in der Zeit des Umbruchs von der Agrarwirtschaft zur Industriewirtschaft für viele Landwirte und kleine Betriebe existenziell wichtig gewesen. Daraus leite sich ein einheitlicher Wertekanon ab, zu dem Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und soziale Verantwortung gehören. Diese Prinzipien seien gerade angesichts der von Spekulation getriebenen Schuldenkrise noch heute aktuell, sagte Walther vor 180 geladenen Gästen. Dazu passe, dass das Jahr 2012 von der Unseco zum „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ erklärt worden sei. Heute ist die Bank, der über 11 000 Mitglieder angehören, in ihrer Region an 14 Standorten präsent und erreicht eine Bilanzsumme von über einer halben Mrd. Euro.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2012, Seite 69

 
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