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Stadt-Umland-Bahn

Ballungsraum mit zentraler Verkehrsachse verknüpfen

Die IHK richtet einen dringenden Appell an die Entscheidungsträger der Region, Chancen für die Stadt-Umland-Bahn (StUB) nicht zu vertun. Die Förderung von 150 Mio. Euro steht auf dem Spiel.

Ende September 2012 läuft die Frist ab, bis zu der dieses zentrale Verkehrsprojekt der Europäischen Metropolregion zur Förderung über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz angemeldet sein muss. Es geht darum, eine bedarfsgerechte ÖPNV-Verbindung von Herzogenaurach, Erlangen und Nürnberg herzustellen.

Seit 30 Jahren diskutiert, ist eine Lösung nach Auffassung der IHK Nürnberg für Mittelfranken längst überfällig. Während die Stadt Nürnberg eindeutig Stellung bezogen hat, stehen entsprechende Beschlüsse seitens der Stadt Erlangen und des Landkreises Erlangen-Höchstadt immer noch aus.

Das für den Landkreis zuständige IHK-Gremium Herzogenaurach forderte bei seiner letzten Sitzung Anfang August einstimmig eine fristgerechte Anmeldung. Zuvor hatte auch das IHK-Gremium Erlangen im selben Sinne votiert.

Die Lebenssituation ist heute dadurch geprägt, dass Wohnort, Arbeitsplätze und Bildungsstätten der Familienmitglieder oft räumlich auseinanderfallen. Besonders zwischen den Städten Erlangen, Nürnberg, Fürth und Herzogenaurach sowie den angrenzenden Landkreisen gibt es einen starken täglichen Pendlerverkehr. Das dadurch erzeugte hohe Verkehrsaufkommen kann weder durch mehr Pkw-Verkehr noch durch lokale Einzelmaßnahmen sinnvoll bewältigt werden, sondern bedarf einer gemeinsamen regionalen Anstrengung, sowohl mittelfristig wie auch kurzfristig.

Mittelfristige Lösung

Die Stadt-Umland-Bahn, für die inzwischen eine positive Nutzen-Kosten-Relation errechnet wurde, würde als wichtiges Bindeglied für die an der Trasse liegenden Kommunen und die weitere Region fungieren. Die IHK appelliert deshalb an die verantwortlichen Gebietskörperschaften, die Chancen auf eine Anmeldung des StUB-Projektes in das GVFG-Bundesprogramm (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) 2013 nicht zu vertun. Hierzu ist bis Ende September 2012 eine gemeinsame Willensbekundung erforderlich. 

Gleichzeitig fordert die IHK die verantwortlichen Gebietskörperschaften auf, die Finanzierungsfragen sowie die Absicherung der Finanzierung des Projektes unter Einbindung des Freistaates Bayern rasch zu klären. „Wir haben Verständnis dafür, dass dieses Projekt für die betroffenen Gebietskörperschaften eine finanzielle Kraftanstrengung darstellt. Gleichwohl sollte es ihnen gelingen, gemeinsam mit Bund und Freistaat Bayern ein Infrastrukturprojekt mit großer Bedeutung für die gesamte Metropolregion zu realisieren“, so IHK-Präsident Dirk von Vopelius und Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch.

Kurzfristige Lösung

Nachdem bis zur Inbetriebnahme der StUB selbst bei reibungslosem Planungs- und Bauablauf noch viele Jahre vergehen werden, geht es jetzt zusätzlich auch darum, zeitnah eine Verbesserung der verkehrlichen Situation im Ballungsraum zu erzielen.

Die Sicherung von Fachkräften im internationalen Wettbewerb sieht die IHK als entscheidenden Faktor der Standortqualität an. „Da ist ein leistungsfähiger ÖPNV unverzichtbar“, sagte IHK-Verkehrsreferent Ulrich Schaller auf der Sitzung in Herzogenaurach. Die IHK unterstützt daher eine entsprechende Initiative der Firmen Siemens, Schaeffler, Adidas und Puma, die sich mit einem gemeinsamen Schreiben an die Entscheidungsträger gewandt hatten.

Inzwischen ist Bewegung in die Sache gekommen. Dabei wird zwischen den beteiligten Gebietskörperschaften um die finanzielle Lastenverteilung gerungen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2012, Seite 24

 
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