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SZG Spedition Zweckstätter

Neues Salzlager im Hafen Nürnberg

Die SZG Spedition Zweckstätter Hafenumschlag und Lagerei GmbH, die seit 25 Jahren im Nürnberger Hafen ansässig ist, hat ihr neues Großsalzlager in Betrieb genommen. Es ist trimodal konzipiert, nutzt also die drei Verkehrsträger Wasser, Straße und Schiene. Die größte und modernste Halle des Familienunternehmens kann aktuell 50 000 Tonnen Streusalz aufnehmen, davon hat sich die Autobahndirektion Nordbayern eine Lagerfläche für 30 000 Tonnen gesichert.

Nach den letzten Extremwintern hatte die Behörde ihr Salzkonzept überarbeitet und sich für höhere Lagerbestände vor Ort entschieden.

Darüber hinaus lagern auch mehrere Städte und Gemeinden einen Teil ihrer Salzvorräte bei SZG ein. Dazu gehört auch die Stadt Nürnberg, die sich künftig mit Reserven von 10 000 Tonnen im Hafen bevorratet. Bei der feierlichen Einweihung der Halle hob Nürnbergs Bürgermeister Horst Förther die positiven Effekte für den Klimaschutz hervor, die sich durch die Lage am Hafen und den dadurch möglichen Transport per Schiff ergeben. Die Nachteile der Wasserstraßen, wie Anfälligkeit für Frost und Hochwasser sowie längere Transportzeiten, könnten mit dem neuen großen Lager kompensiert werden. Förther brach auch eine Lanze für die „ökologische Beschaffung“, die allerdings bei der Stadt noch keine große Rolle spiele. Aktuell entscheide bei kommunalen Ausschreibungen und Einkäufen maßgeblich der Preis. Künftig sollen aber auch Qualität und ökologische Ausrichtung bei der Auftragsvergabe beachtet werden. Das sei aber noch Zukunftsmusik: „Leider sind wir noch nicht so weit.“

Die 2,5 Mio. Euro teure Halle ist so konstruiert, dass ein Schiff vollautomatisch entladen und die Salzfracht per Förderband direkt ins Lager transportiert werden kann. Von dort lassen sich zwei neue Silos direkt befüllen, die wiederum einen Sattelzug in vier Minuten beladen können. Selbst die Verpackung in Zehn-Kilo-Säcken für Gartencenter funktioniert maschinell. Hand wird nur angelegt, wenn ein Schiff besenrein hinterlassen werden muss, so SZG-Gesellschafter und Junior-Chef Markus Zweckstätter. Aufgrund der modularen Bauweise könnte die Halle mit einer Länge von derzeit 85 Metern auf 200 Meter erweitert werden und dann bis zu 130 000 Tonnen Salz aufnehmen. Die Nürnberger SZG, die vor 25 Jahren von Günther Zweckstätter mit drei Mitarbeitern gegründet wurde und aktuell zwölf Beschäftigte hat, ist auf loses Schüttgut spezialisiert. Umgeschlagen werden auch Sand, Erze oder Kohle, die per Schiff angeliefert werden. Neben Streusalz aus Ägypten oder der Ukraine liegt das Hauptgeschäft auf Düngemitteln. Aber auch die Schienen für die ICE-Trasse Nürnberg – München sind vor einigen Jahren von SZG im Hafen umgeschlagen worden. Harald Leupold, Geschäftsführer des Güterverkehrszentrums bayernhafen Nürnberg, bezifferte den Schiffsumschlag, den SZG im vergangenen Jahr bewegte, auf rund 100 000 Tonnen; 5 000 Tonnen wurden über die hafeneigene Gleisanlage abgewickelt.

Die Wurzeln des Familienunternehmens Zweckstätter reichen bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, als die Vorfahren als Innflößer Holz aus Tirol bis nach Passau und Wien transportierten.

1948 gründete Franz Zweckstätter in Rosenheim zunächst mit einem Pferdewagen ein Transportunternehmen. Heute gehören zur Zweckstätter-Gruppe neben der Nürnberger SZG mit einer weiteren Betriebsstätte in Rosenheim u.a. auch die Hafen Logistik Straubing und die SZG Salztankstellen in Stephanskirchen.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2012, Seite 98

 
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