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IHK-Umfrage

Sorge wegen hoher Rohstoffpreise

Die bayerischen Unternehmen leiden zunehmend unter den steigenden Rohstoffpreisen. Zudem häufen sich die Versorgungsengpässe nicht nur bei Seltenen Erden, sondern auch bei anderen Hochtechnologiemetallen und selbst bei Grundstoffen wie Sand und Kies. Dies ist das Ergebnis einer Befragung der bayerischen IHKs unter rund 800 Unternehmen im Freistaat.

„Das Thema Rohstoffe bereitet den bayerischen Betrieben zunehmend Sorge“, erklärte Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK). Jeder zweite Betrieb, in dem Seltene Erden verwendet werden, klagte in der Befragung über Versorgungsengpässe. Aber selbst bei Steinen und Erden (Kies, Sand, Lehm) gaben 26 Prozent der Befragten Nachschubprobleme an.

An Hochtechnologiemetallen wie Indium, Magnesium oder Lithium mangelt es zeitweise bei 24 Prozent der Betriebe. Mit steigenden Preisen haben die Unternehmen in allen Rohstoffkategorien zu kämpfen. Besonders trifft dies auf die Rohstoffgruppe der Stahlveredler (darunter Chrom, Kobalt, Mangan), die Seltenen Erden und Edelmetalle (zum Beispiel Gold, Silber, Platin) zu.

Als Reaktion auf die Rohstoffunsicherheit optimieren die Unternehmen ihre Lagerhaltung (60 Prozent), erschließen neue Lieferquellen (54 Prozent), gestalten Produktionsprozesse sparsamer (49 Prozent) und gehen langfristige Lieferverträge ein (44 Prozent). Nur jedes sechste Unternehmen sichert Preise durch Termingeschäfte ab.

Die Betriebe verlangen von der Politik freie Rohstoffmärkte ohne Handelsbeschränkungen (56 Prozent), engere Partnerschaften mit Lieferländern (43 Prozent) sowie weniger Hindernisse beim Abbau heimischer Rohstoffe (23 Prozent). Eine staatliche Beschaffungsgesellschaft für Rohstoffe findet bei der Wirtschaft so gut wie keine Unterstützung (vier Prozent).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2012, Seite 24

 
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