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Spedition Amm

Logistik-Verbund CargoLine sorgt für gute Geschäfte

Die Amm GmbH & Co KG Spedition mit Stammsitz im Nürnberger Hafen will in diesem Jahr ihren Umsatz um zwölf auf 105 Mio. Euro steigern. Im operativen Geschäft wird ein Plus von zwei bis drei Prozent erwartet, der größte Teil des Zuwachses ist auf den Kauf einer insolventen Spedition in Oberviechtach zurückzuführen.

Aktuell beschäftigt das 1966 gegründete Unternehmen rund 500 Mitarbeiter und allein in Nürnberg zwölf kaufmännische und gewerbliche Azubis. Neben Nürnberg und Oberviechtach ist der Familienbetrieb auch in Konradsreuth bei Hof, in Obertraubling bei Regensburg, in Gera sowie in Furth im Wald mit Standorten präsent. Mit über 80 eigenen Lkws wurden im vergangenen Jahr rund 1,2 Mio. Sendungen transportiert. Senior-Chef Fritz Amm, der sich bereits weitgehend aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat, sieht sein Unternehmen in Franken unter den „Top 5 der Branche“. Sorgen macht ihm jedoch der „gnadenlose Preiskampf“ in der Transportwirtschaft, der die Gewinnmargen begrenze.

Die Amm Spedition übernimmt das durchgängige Sendungsmanagement bis zum Ablieferbeleg in ganz Deutschland und bietet stundengenaue Terminsendungen nach Österreich an. Die Amm-Standorte Nürnberg, Konradsreuth und Obertraubling gehören dem CargoLine-Verbund an, in dem sich mittelständische Logistikunternehmen zusammengefunden haben, um gemeinsam Stückgutverkehre und Kontraktlogistik abzuwickeln. Das dichte CargoLine-Netz ermöglicht es, deutschlandweit über 90 Prozent des Stückguts am nächsten Arbeitstag beim Empfänger zuzustellen. Der Verbund, über den die Spedition Amm „60 bis 80 Prozent“ ihres Umsatzes erzielt, hat einen Schwerpunkt in Westeuropa, erschließt zunehmend die europäische West-Ost-Achse und übernimmt sogar Transporte bis Afghanistan.

Vom Nürnberger Stammsitz aus bietet Amm das komplette Speditions- und Logistikprogramm in alle Wirtschaftszentren Europas an. Nach Worten von Fritz Amm, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der IHK Nürnberg für Mittelfranken engagiert und dem IHK-Verkehrsausschuss angehört, achte man bei der Kundenstruktur auf einen „gesunden Branchen-Mix“.

Auf der Referenzliste stehen über 2 000 Kunden, von denen keiner auf einen Umsatzanteil von mehr als drei Prozent kommt. Rückgrat der Erfolgsgeschichte ist für den Senior-Chef der eigene Fuhrpark: „Darauf haben wir im Gegensatz zu vielen anderen immer gesetzt.“ Auch in die Informationstechnologie habe man frühzeitig und konsequent investiert, sodass Sendungserfassung im Internet, die Statusverfolgung für die Kunden oder der Online-Ablieferbeleg heute Standard sind.

Ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte war die Übernahme der Niederlassung Nürnberg der belgischen ABX-Gruppe im Jahr 2006. Damit wurde auch deren Verwaltungsgebäude im Nürnberger Hafen übernommen und der Amm-Stammsitz von Schwaig dorthin verlegt. Mit dem Kauf ging auch das Firmenarchiv der im Jahr 1859 gegründete Nürnberger Spedition Danler & Cie in den Besitz von Amm über, deren Vorgeschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Danler & Cie wurde bereits 1988 von Haniel aufgekauft und illustriert auch regional die großen Umwälzungen in der Transportbranche. Haniel ging danach an Thyssen und in der neu gegründeten Bahntrans auf, die auch den heutigen Amm-Stammsitz im Hafen baute. Dieses Bahntrans-Frachtzentrum wiederum wurde schließlich von ABX übernommen.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2012, Seite 74

 
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