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Laservision

Schutzbrillen halten auch starken Lasern stand

In der Medizin und in der industriellen Fertigung ist die Lasertechnik unverzichtbar geworden, doch die Strahlen können für Menschen gefährlich sein. Den Schutz vor Laserstrahlen hat sich die im Jahr 1987 gegründete Laservision GmbH & Co. KG, eine Tochter der Fürther Uvex Safety Group, zur Aufgabe gemacht.

„Der Markt für Laserschutzbrillen war damals recht überschaubar“, erinnerte sich Rainer Winter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Uvex Winter Holding, bei der Feierstunde zum 25-jährigen Jubiläum. Laservision wurde am 1. Oktober 1987 als Joint Venture zwischen Uvex und dem Bamberger Brillenhersteller Rupp + Hubrach gegründet und startete in Forchheim mit drei Mitarbeitern als reine Vertriebsgesellschaft. 2003 zog das Unternehmen nach Bamberg um, ein Jahr später übernahm uvex 100 Prozent der Anteile und verlagerte den Firmensitz 2005 nach Fürth, um die Synergien mit der Muttergesellschaft besser nutzen zu können. 2006 gelang der Wiedereinstieg in den US-amerikanischen Markt.

Mit über 50 Mitarbeitern weltweit, davon rund 30 in Fürth, hat Laservision mittlerweile einen Marktanteil von 15 Prozent und ist damit nach eigenen Angaben Weltmarktführer. „Wir liefern den Beweis, dass man noch erfolgreich in Deutschland produzieren kann“, freute sich Stefan Brück, Geschäftsführer von Uvex Safety. Als „innovativer Systemanbieter mit Herstellerkompetenz“ habe Laservision im Augenschutz Kompetenzen wie kein anderer Mitbewerber. Brück zeigte sich mit der bisherigen Entwicklung von Laservision sehr zufrieden, in USA, Südamerika, Osteuropa und Asien sieht er aber noch Wachstumspotenzial.

Rund eine Mio. Laserschutzbrillen sind laut Laservision-Geschäftsführer Peter Bura im Umlauf. „Besonders stolz sind wir darauf, dass es noch keinen einzigen Unfall mit unseren Brillen gab.“ Bis zu 20 Jahre sind die Brillen im Einsatz und werden auch nach dieser langen Zeit in Fürth noch repariert. 2 850 verschiedene Filter kann das mittelfränkische Unternehmen produzieren, eine Kombination aus vier Filtern und drei verschiedenen Schichten schützt beispielsweise vor 16 verschiedenen Lasern, ist aber auch 16 Millimeter dick. Besonderes Know-how haben die Fürther Laserschutzexperten in der Beschichtung von Kunststoff. Ein Beschichtungsvorgang im Reinraum dauert rund acht Stunden, für einen Filter werden 28 bis 60 Schichten aufgetragen. „Wir sind die einzigen auf der Welt, die das können“, erklärte Bura.

Was Laserschutzbrillen im Ernstfall aushalten müssen, demonstrierten die Experten eindrucksvoll – zunächst mit einer Liveschaltung ins Bayerische Laserzentrum (BLZ) nach Erlangen, wo ein 4 000 Watt starker Laser innerhalb von Sekunden eine drei Millimeter starke Baustahlplatte durchbohrte. Am hauseigenen Laserbeschuss-Messplatz konnten die Jubiläumsgäste dann hautnah den Unterschied zwischen der Qualität von Laserschutzbrillen „Made in Germany“ und anderen Produkten erleben.

Neben Laserschutzbrillen gehören auch Laserschutzfenster und -vorhänge zum Produktportfolio von Laservision. Das Unternehmen ist außerdem in Normungsgremien aktiv und an Forschungsprojekten im In- und Ausland beteiligt. Da es jeden Tag neue Anwendungen für Laser gebe, sieht Bura für sein Unternehmen auch in der Zukunft wachsende Märkte. Zwar trage der Laserschutz nur rund sechs Prozent zum Gesamtumsatz der Uvex Safety Group bei und sei damit ein kleiner Bereich, er wachse aber so stark wie kaum eine andere Sparte des Fürther Familienunternehmens.

Autor/in: 
bl.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2012, Seite 79

 
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