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Kabinettsbeschluss

Das "Ohm" wird Technische Hochschule

Nürnberg bekommt eine Technische Hochschule (TH): Ab 1. Oktober 2013 darf die bisherige Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg diesen Titel tragen.

Den Beschluss fasste das Bayerische Kabinett nach einem landesweiten Wettbewerb um den begehrten Titel. Ziel der Initiative war es, die bayerische Hochschullandschaft weiter zu differenzieren und das Profil von einzelnen herausragenden Hochschulen zu schärfen. „Das ,Ohm‘ hatte als erste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern für sich das strategische Ziel Technische Hochschule formuliert“, freute sich Hochschulpräsident Prof. Dr. Michael Braun nach Bekanntwerden der Entscheidung. Der Titel gilt nicht nur als Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit der 1971 als Fachhochschule in Nürnberg gegründeten Bildungseinrichtung, sondern auch als Bereicherung für die gesamte Region. Denn Nürnberg brauche eine eigene starke Hochschule mit überregionaler Anziehungskraft, „die die Kompetenzfelder der Wirtschaftsregion Nürnberg in angewandter Forschung und Lehre unterstützt und den Strukturwandel begleitet“.

Bayerns Finanzminister Dr. Markus Söder, der sich für den Titel „Technische Hochschule“ stark gemacht hatte, unterstrich die Bedeutung, die das Gütesiegel einer unabhängigen Expertenkommission für die zweitgrößte Fachhochschule Bayerns und ihre 11 000 Studierenden hat: „Zusammen mit Einrichtungen wie dem Energie Campus oder dem Nürnberg Campus of Technology wird die Frankenmetropole als Wissenschaftsstadt national und international weiter an Bedeutung gewinnen.“

Forschung und Technologietransfer

Das Entwicklungskonzept der Ohm-Hochschule setzt auf mehr Qualität und Forschungsbezug in der Lehre. So sollen etwa anwendungsorientierte Projekte und Fallstudien schon für Bachelor-Studenten eingeführt werden. In der Forschung sollen bestehende Projekte und Einrichtungen ausgebaut und neue initiiert werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf dem systematischen Wissens- und Technologietransfer speziell zu kleineren und mittleren Unternehmen liegen soll. Weiterer Baustein wird der Ausbau der berufsbegleitenden Weiterbildungsangebote sein – vom Erststudium über den Master bis hin zu speziellen Angeboten für Berufstätige.

Thematisch werden sich die Aktivitäten der TH Nürnberg in der angewandten Forschung und Lehre an den bereits vorhandenen zehn Leitthemen orientieren, die weiterentwickelt werden sollen. Einige Beispiele für solche Leitthemen sind Energietechnik, Städte und Gebäude der Zukunft oder Neue Materialien.

Großer Nutzen für die Wirtschaft

Für die Wirtschaft in der Metropolregion Nürnberg ergeben sich durch die Aufwertung der Ohm-Hochschule wichtige Impulse, wie IHK-Präsident Dirk von Vopelius betont. Zum einen werde das Finanzbudget für Forschungspersonal und Entwicklungsprojekte erhöht, was mehr Expertise, Drittmittel und Innovationen schaffe und zudem den Wissens- und Technologietransfer voranbringe. Und nicht zuletzt werde die Wirtschaft durch gut ausgebildeten Nachwuchs profitieren: „Wir sind abhängig von gut etablierten Kaderschmieden – die neue TH ist schon heute eine davon“, sagt Dr. Robert Schmidt, Leiter des Geschäftsbereichs Innovation | Umwelt der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Schmidt rechnet auch damit, dass das „Ohm“ als Technische Hochschule international noch stärker ausstrahlt: „Sie ist ein Leuchtturm unserer technologieorientierten Metropolregion.“

Neben der Ohm-Hochschule sind auch die Hochschule Deggendorf, die Hochschule Ingolstadt sowie die Hochschulen Regensburg/Amberg-Weiden in den Kreis der bayerischen THs aufgenommen worden. Ab dem kommenden Wintersemester unterstützt der Freistaat diese Auszeichnung mit zunächst 250 000 Euro pro Antrag in diesem Jahr, ab 2014 mit jährlich rund einer Mio. Euro je Technischer Hochschule.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2013, Seite 22

 
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