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Außenwirtschaft

Russland - Großes Potenzial an der Wolga

Eine Bayerische Wirtschaftsdelegation knüpfte Kontakte in die russischen Regionen Tatarstan, Uljanowsk und Samara und erkunden im Vorfeld der sportlichen Großereignisse die Geschäftsmöglichkeiten für hiesige Unternehmen.

Im Föderalbezirk Wolga sind viele russische Firmen wie Kamaz, Awtovaz oder Aviastar beheimatet, die zu den Big Playern der russischen Luft- und Raumfahrt sowie der Automobil- und Motorenindustrie zählen. Über 20 Prozent der russischen Industrieproduktion entfallen auf diesen Verwaltungsbezirk, der damit Platz eins in Russland belegt.

Zusätzlich rücken sportliche Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 die Regionen an der Wolga in den Blickpunkt deutscher Unternehmen: Bereits über 50 Firmen sind hier mit Niederlassungen und Produktionsstätten vertreten, und auch Unternehmen der Metropolregion Nürnberg investieren dort. Dabei handelt es sich in erster Linie um Betriebe der Kfz-Zulieferindustrie, die in ganz Russland großen Modernisierungsbedarf hat und daher großes Potenzial für ausländische Investoren bietet. So beliefert beispielsweise Leoni bereits seit 2008 den größten russischen Lkw-Hersteller Kamaz in der Republik Tatarstan. Der Coburger Automobiltechnikzulieferer Brose hat sich hingegen in Samara als Lieferant von elektrischen Fensterhebern für die Lada-Modelle der Firma Awtovaz etabliert. Seit Anfang dieses Jahres laufen zudem die Bauarbeiten für den ersten russischen Produktionsstandort der Herzogenauracher Firma Schaeffler in Uljanowsk.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken hat bereits im Jahr 2010 eine Partnerschaft mit der Republik Tatarstan geschlossen. Ziel der Kooperation ist es, den beiderseitigen wirtschaftlichen Austausch voranzubringen und eine Plattform für Firmen der Metropolregion zu schaffen, die ihr Know-how in Projekte mit Partnern in Tatarstan einbringen möchten. Um die bestehende Partnerschaft zu vertiefen und die wirtschaftlichen Beziehungen zu Uljanowsk und Samara auszubauen, führte die IHK Nürnberg unter gemeinsamer Leitung von Dr. Hans Schleicher, Amtschef des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, und IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch Mitte März 2013 eine einwöchige Unternehmerreise in diese drei Wachstumsregionen Russlands durch.

„Besonders die Gesprächspartner aus Automobilwirtschaft, Automations- und Produktionstechnik sowie Informations- und Kommunikationstechnologie haben großes Interesse an einer Kooperation gezeigt“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch. „Der russische Markt hat großes Potenzial, welches wir für unsere Firmen erschließen wollen. Durch unseren Besuch wurde eine gute Grundlage für die weitere Zusammenarbeit gelegt.“

Bereits im Herbst dieses Jahres wird es zu einer Fortsetzung der geführten Gespräche kommen: Alle drei Regionen haben einen hochrangigen Besuch mit begleitender Wirtschaftsdelegation in Bayern zugesagt und möchten, in enger Abstimmung mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken, gezielt Firmenkontakte in der Metropolregion Nürnberg aufbauen.

„Bis dahin werden wir eng mit den regionalen Administrationen und Wirtschaftsorganisationen, aber auch mit den bereits an der Wolga tätigen deutschen Firmen zusammenarbeiten“, so Lötzsch.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2013, Seite 12

 
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