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Außenwirtschaft

Forderungskatalog der bayerischen IHKs

Obwohl die bayerische Wirtschaft im Jahr 2012 so viel exportiert hat wie noch nie, fürchten die Unternehmen zunehmend bürokratische Hindernisse im internationalen Geschäft. Spitzenvertreter der Außenwirtschaftsausschüsse der bayerischen IHKs haben deshalb auf ihrer Sitzung in München einen Zehn-Punkte-Katalog an Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil überreicht, der die wichtigsten Hürden für einen reibungslosen Außenhandel auflistet.

So fordert die Wirtschaft vor allem ein einfacheres und schnelleres Visaverfahren. „Ausländische Geschäftspartner müssen in Deutschland willkommen sein“, sagte Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) anlässlich der Tagung. Doch umständliche Arbeitsabläufe, mehrtägige Wartezeiten und eine unfreundliche Behandlung ausländischer Antragsteller hinterließen bei den Gästen teilweise einen anderen Eindruck. „In anderen EU-Staaten läuft das professioneller und serviceorientierter“, so Driessen.

Als Handelshemmnis hat sich auch die Einführung der sogenannten Gelangensbestätigung erwiesen, wonach für umsatzsteuerfreie Ausfuhren innerhalb der EU neue Nachweispflichten gelten. „Ursprünglich als Vereinfachung geplant, hat sich der deutsche Alleingang als Bumerang erwiesen“, sagte Driessen. So sehen 84 Prozent der bayerischen Unternehmen einen deutlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber den europäischen Wettbewerbern.

Darüber hinaus kritisieren die Unternehmen die langwierige Exportkontrolle. Es sei unumstritten, dass die Ausfuhr sensibler Güter und der Wirtschaftsverkehr mit terrorverdächtigen Personen einer strengen Kontrolle unterliegen müssten, heißt es in dem Forderungskatalog. Das dürfe allerdings nicht dazu führen, dass Deutschland heute im internationalen Vergleich mit die längste Bearbeitungsdauer bei Ausfuhrgenehmigungen habe. Ein erfolgreicher Export sei für Arbeitsplätze und Wohlstand in Bayern ein Garant. „Aber mit solchen Regularien sägen wir uns den Ast ab, auf dem wir sitzen“, so Driessen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2013, Seite 57

 
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