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Paketversand

Gut gepackt ist halb verschickt

Als Faustregel im Verpackungsgewerbe gilt: Pakete sollten so verpackt sein, dass sie Stürze aus etwa 80 Zentimetern Höhe problemlos aushalten. Solchen Kräften sind sie nämlich bei jedem Standardversand ausgesetzt. Von Jörg Popow

Ein gutes Beispiel für richtiges Verpacken sind professionelle Versandhäuser, denn der Standardpaketversand ist auf Schnelligkeit und günstige Preise optimiert. Um einen Versand mit Regellaufzeiten von unter zwei Tagen anbieten zu können, muss ein Paket in den Umschlagzentren so schnell wie möglich entladen, sortiert und wieder verladen werden. Das erfolgt weitgehend maschinell. Wenn da ein ordentlich verpacktes Paket mit einem Gewicht von 30 Kilogramm auf einen zierlichen Schuhkarton trifft, ist es um den Karton schnell geschehen.

Wie man richtig verpackt, hängt in erster Linie von der Ware ab: So muss einem Elektronikartikel beim Einpacken wesentlich mehr Beachtung zugestanden werden als einer Kleidersendung. Logistikunternehmen bieten eine Vielzahl von Versandmöglichkeiten an. Neben dem klassischen Paketversand gibt es Klassifikationen, die auf Form, Größe und Höhe der zu versendenden Ware abgestimmt sind, wie beispielsweise Speditionstransporte für Sperrgut, Einweg- und Europaletten sowie Reifen- oder Fahrradtransport.

Für eine ordnungsgemäße Verpackung werden zudem grundsätzlich drei wichtige Bestandteile benötigt: Außenverpackung, Innenverpackung und Füllmaterial. Die Außenverpackung muss die Sendung bereits so gut schützen, dass sie die Belastungen, die auf dem Transportweg auftreten (z.B. Druck, Stöße, Witterung, Umschlagshandling etc.) ohne Probleme übersteht. Zwei- oder mehrwellige Kartonagen sollten hierfür der Standard sein. Ist eine geeignete Außenverpackung gefunden, wird der Versandgegenstand mehrfach mit Luftpolsterfolie eingewickelt. Schaumstoff und Styropor-Chips sorgen am Paketboden für die nötige Grundlage. Zudem dient die Verpackung nicht nur dem Schutz der Ware, sie besitzt auch eine psychologische Funktion: Immerhin ist sie das erste, was der Kunde nach der Bestellung eines Produktes zu sehen bekommt.

Gut gepolstert

Ist die nötige Basis geschaffen, kann die Ware in das Paket gegeben und Polstermaterial zur weiteren Auffüllung des Kartons eingesetzt werden. Jede Seite des Pakets muss hierbei gleichmäßig geschützt sein. Die Ware darf nicht mit dem Kartonrand in Berührung kommen, da bei Stößen die Ware beschädigt werden kann. Vor dem Verschließen ist darauf zu achten, dass sich der Versandartikel im Karton nicht mehr bewegen kann, da Hohlräume in nicht vollständig ausgefüllten Paketen zu Instabilität führen und bei Belastung einknicken. Erst wenn keine Bewegung im Inneren des Kartons auszumachen ist, wurde genug Füllmaterial verwendet. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass auch das richtige Polstermaterial verwendet wird. So verdichtet sich beispielsweise handgeknülltes Zeitungspapier im Transportverlauf nach und nach und gibt so der Sendung ungewollten Spielraum. Geeignet sind hingegen Verpackungschips, zusätzliche Luftpolsterfolie und Schaumstoffe.

Zuletzt wird das Paket mit Klebeband versiegelt. Bei minderwertigen Klebebändern kann es passieren, dass diese sich mit der Zeit lösen oder gar aufreißen. Auch hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden. Gut sichtbar ist nun noch der Versandschein auf der größten Fläche der Sendung anzubringen, damit eine schnelle Identifikation der Sendung gewährleistet ist. Zudem sollten alte Labels oder Aufkleber entfernt werden, damit es in der maschinellen Paketsortierung nicht zu fehlerhaften Zustellungen kommt.

Autor/in: Jörg Popow, ist Marketingleiter des Nürnberger Versandvermittlers iloxx AG (www.iloxx.de).
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2013, Seite 46

 
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