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Bundesverkehrswegeplan

Mittelfranken hält das Tempo

Die regionale Wirtschaft bleibt bei wichtigen Verkehrsprojekten am Ball: Zu den vordringlichen Projekten aus Sicht der IHK gehört der Ausbau der B 2 zwischen Nürnberg und Augsburg sowie der B 14 bei Reichenschwand.

Es gibt Fortschritte beim neuen Bundesverkehrswegeplan: Im März haben die zuständigen bayerischen Landesminister ihre Streckenvorschläge an den Bund gemeldet. Bis zur endgültigen Entscheidung, welche Projekte mit welcher Gewichtung im Bundesverkehrswegplan 2015 stehen, wird aber noch eine lange Zeit vergehen. Dem Titelzusatz „2015“ zum Trotz wird die Fertigstellung nicht vor 2016 zu erwarten sein.

Die IHK Nürnberg für Mittelfranken findet sich bei den eingereichten Vorschlägen gut wieder, decken sie doch weitestgehend das „12-Punkte-Programm Verkehr“ der IHKs in der Europäischen Metropolregion ab. So sind alle wichtigen Autobahnausbauten entlang der A 3, der A 6 und der A 73 in der Liste berücksichtigt und auch die Nordanbindung zum Flughafen ist beinhaltet. Gleiches gilt für die geforderten Schienenverkehrsprojekte (siehe Artikel auf Seite 30).

Bundesstraßen

Darüber hinaus finden sich auch die von der IHK geforderten Ausbaumaßnahmen auf Bundesstraßen in der Vorschlagsliste des Landes wieder:

  • Für vordringlich halten die IHKs in Mittelfranken und Schwaben weiterhin den Ausbau der Bundesstraße 2 zwischen Nürnberg und Augsburg. Hier sind alle noch notwendigen Ortsumgehungen in der Planung beinhaltet.
  • Begrüßt wird seitens der IHK ausdrücklich die Berücksichtigung der Tunnellösung der B 14 bei Reichenschwand als sinnvolles Überbleibsel einer vor vielen Jahren geplanten großen Umgehung durch das Pegnitztal. Aufgrund hoher Naturschutzauflagen bei der ursprünglich geplanten Durchquerung des Pegnitztals ist die Tunnellösung nur unwesentlich teurer. Sie stellt nach Expertenmeinung die einzig mögliche Lösung dar, um eine Entlastung Reichenschwands und damit eine Verflüssigung des Verkehrs entlang der B 14 zwischen Nürnberg und Hersbruck zu erreichen.

Diskussion um "Bundesstraße 131 neu"

Eine Neuorientierung gab es bei der IHK hinsichtlich der geforderten Anbindung des Fränkischen Seenlands von Gunzenhausen an die A 9. Hier haben sich die betroffenen IHK-Gremien Landkreis Roth und Weißenburg-Gunzenhausen einvernehmlich von einer Bundesstraßenlösung für den Streckenabschnitt Greding – Thalmässing – Pleinfeld/Ellingen („Bundesstraße 131 neu“) verabschiedet. Für dies Strecken fordern sie lediglich einen gemäßigten Ausbau über den Staatsstraßenhaushalt, um den touristischen Verkehr zu verbessern.

Damit werden die unterschiedlichen Auffassungen in beiden Wirtschaftsgremien um die Notwendigkeit einer Aufwertung der Staatsstraßen zur Bundesstraße 131 neu ad acta gelegt. Dennoch wurde der Streckenabschnitt seitens des Landes für den Bundesverkehrswegeplan erneut angemeldet. Die Zeit bis zum Abschluss des Verfahrens ist gut angelegt, um Einigkeit hinsichtlich Finanzierung und Nutzen für besonders erfolgversprechende Strecken zu erzielen.

Von Seiten der Wirtschaft wird nun statt der B131 neu der Ausbau der B 13 von Ingolstadt über Eichstätt, Weißenburg, Gunzenhausen in Richtung Ansbach favorisiert. Eine Streckenführung, die z.B. der Belieferung der Automobilhersteller in Ingolstadt und Stuttgart bestens gerecht würde. Für diese Lösung zeichnet sich die Zustimmung der Wirtschaft über die IHK-Grenzen Mittelfrankens hinaus ab. Es bleibt zu hoffen, dass sich mittelfristig bei Wirtschaft, Planern und Politikern eine ähnlich erfolgreiche Zusammenarbeit wie bei der B 2-Achse ergeben wird, sagte Ulrich Schaller, Verkehrsreferent der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Wasserwege

Der Donauausbau zwischen Straubing und Vilsholfen soll seitens des Landes Bayern auch im neuen Bundesverkehrswegeplan Berücksichtigung finden. Allerdings wird es aller Voraussicht nach nur einen naturnahen Ausbau und keine staugestützte Lösung geben. Erst im Januar 2013 hat die mittelfränkische IHK-Spitze erneut den staugestützten Ausbau schriftlich in München eingefordert. Diese deutlich wirtschaftlichere Variante findet aber bei den zuständigen Ministern als auch bei Ministerpräsident Horst Seehofer keinen Gefallen.

Kommt der staugestützte Ausbau nicht, wird die Donau nie ihre volle Leistungsfähigkeit als Verkehrsweg erreichen. „Wir müssen uns nun gezielt auf die Straßen und auf die Schienenachse Nürnberg – Regensburg – Passau konzentrieren, um den Wirtschaftsverkehr zu bewältigen“, so IHK-Verkehrsreferent Ulrich Schaller.

Hierzu biete die neue EU-Einstufung der Achse Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – Passau als TEN-Korridor (Transeuropäische Netze) eine einmalige Chance.

Im Juni 2013 soll eine IHK-Verkehrs- und Logistikveranstaltung auf dieses Projekt aufmerksam machen und zu einem Schulterschluss der IHKs zwischen Frankfurt und Wien führen, die dieses Vorhaben vorantreiben wollen.

Autor/in: 
tt
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2013, Seite 32

 
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