Telefon: +49 911 1335-1335

IWA & OutdoorClassics

Auf der Jagd nach Neuheiten

Die IWA & OutdoorClassics 2013, die international führende Fachmesse rund um hochwertige Produkte für Jagd, Schießsport und Outdoor-Aktivitäten, hat das 40. Jubiläum im Nürnberger Messezentrum erfolgreich absolviert. Zum viertägigen Branchentreff präsentierten sich 1 207 Aussteller aus 50 Nationen, mehr als 38 000 Fachbesucher aus über 100 Ländern weltweit reisten an.

Zur ersten IWA im Jahr 1973 wurden etwa 100 Aussteller und rund 2 000 Fachbesucher aus Deutschland registriert. Mittlerweile kommen bereits drei von vier Ausstellern und zwei von drei Fachbesuchern aus dem Ausland. Bei den ausstellenden Unternehmen dominieren nach Deutschland die USA, Italien und Großbritannien, auf Besucherseite die Tschechische Republik, Österreich, Frankreich, Italien und die Russische Föderation. Wachstumsfelder der letzten Jahre waren insbesondere der Bereich Outdoor sowie die relativ jungen Segmente persönliche Sicherheit und „Law Enforcement“ (Ausrüstung für Sicherheitskräfte).

Die IWA startete einst als Hausveranstaltung des Verbands deutscher Büchsenmacher und Waffenhändler (VDB) und wird heute zusätzlich vom Verband der Hersteller von Jagd-, Sportwaffen und Munition (JSM) ideell getragen. Die Verbände beziffern die Zahl der Fachhändler und Büchsenmacher in Deutschland auf rund 1 500. Das jährliche Produktionsvolumen liege bei 280 Mio. Euro, die Zahl der Beschäftigten sei mit 35 000 stabil. Die weitgehend ausgebuchten acht Hallen des Messezentrums Nürnberg sollen bei der IWA im nächsten Jahr um eine zusätzliche Messehalle erweitert werden.

„Die Jagd ist eines der ältesten Kulturgüter der Menschheit“, erklärte Guido Welk, der Sprecher der Fachmesse. Zwar spiele die Fleischbeschaffung, um das eigene Überleben zu sichern, heute in unseren Breitengraden keine Rolle mehr. Heute pflege die Jägerschaft nicht nur ein persönliches Hobby, sondern leiste „einen wertvollen und unverzichtbaren Beitrag für das Gemeinwesen und das biologische Gleichgewicht“.

Mittlerweile halten zunehmend High-Tech-Produkte Einzug in den Alltag der Jäger: Beispiele sind verbesserte Nachtsichttechnik, Wildkameras oder geräuscharme und geruchshemmende Funktionskleidung für jede Jahreszeit. Selbst Tarnmuster wurden nach wissenschaftlichen Kriterien überarbeitet, wobei sowohl das Sehvermögen der Wildtiere als auch die jeweilige Landschaft, in der zur Jagd geblasen wird, berücksichtigt werden.

Ein Trend ist das sogenannte „Digiscoping“, das digitale Fotografieren durch ein Beobachtungsfernglas, wie am Stand der österreichischen Firma Swarovski Optik zu hören war – einem Aussteller der ersten Stunde. Mittels Adapter lässt sich eine Spiegelreflexkamera an das Fernglas anmontieren, um scheue, weit entfernte Tiere per Foto einzufangen. Mit einer Swarovski Optik lasse sich beim Fotografieren eine Brennweite von 200 000 Millimetern erreichen.

Hobbyfotografen mit gängigen Kameras nutzen dagegen in der Regel Tele-Brennweiten bis 200 Millimeter. Blaser Jagdwaffen aus Isny, ebenfalls ein Aussteller der ersten Stunde, zeigte u.a. Repetierbüchsen mit Kunststoffschaft. Sie sollen neben optimierter Griffigkeit bei Nässe auch mehr Sicherheit bieten. Mit wenigen Handgriffen lässt sich der Abzug entnehmen und einfach in die Hosentasche stecken, sodass die Büchse kindersicher wird.

Bei Bekleidung und Funktionsmaterialen kristallisierten sich Trends wie funktionaler Komfort und Naturmaterialen heraus. Fachbesucher stießen auch auf beheizbare Handschuhe für frostige Temperaturen oder Handschuhe mit abnehmbaren Zeigefingern. An technischem Equipment wurden beispielsweise Ferngläser mit Laser-Entfernungsmesser gezeigt sowie Hundehalsbänder mit GPS-Technologie, um die Position der Tiere auf dem iPad genau lokalisieren zu können. Für Tablets wiederum gab es die passende Solar-Ladetechnik sowie eigens zugeschnittene Rücksäcke für die Jagd, um elektronische Geräte sicher verstauen zu können.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2013, Seite 74

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick