Das Roxy Filmtheater in der Julius-Loßmann-Straße 116 in Nürnberg hat nach kurzer Umbaupause unter neuer Leitung und mit zahlreichen technischen Erneuerungen neu eröffnet: Die Deutsch-Amerikanerin Diana Yvonne Allison, ehemals selbst Stammgast im ältesten Nürnberger Lichtspielhaus, ist künftig Betreiberin des traditionsreichen Fremdsprachenkinos.
Vor der feierlichen Wiedereröffnung am 16. März wurden das Foyer renoviert und die beiden Kinosäle mit neuester digitaler Projektionstechnik ausgestattet. Außerdem erhielt der große Kinosaal mit 150 Sitzplätzen eine neue Leinwand. Am Eröffnungswochenende wurde vom bisherigen Inhaber Hermann Kiesel außerdem offiziell der „Schlüssel“ an die neue Betreiberin Allison übergeben.
Der 72-jährige Kiesel betrieb das Kino seit 1964, 1990 wurde es zu einem reinen Fremdsprachenkino, von denen es mittlerweile in Deutschland nur noch eine Handvoll gibt. Lange war fraglich gewesen, ob das Roxy, das 1950 von Hermann Kiesels Vater erbaut wurde, bestehen bleibt oder aufgegeben werden muss. Die Übergabe des Traditionshauses an die dritte Generation der Familie scheiterte, doch dank Allison hat das Roxy nun wieder eine Zukunft.
Der Schwerpunkt des angebotenen Kinoprogramms soll im Wesentlichen so bleiben, wie es vom bisherigen Inhaber konzipiert wurde: Eine Mischung aus Hollywood-, Familien- und künstlerisch ambitionierten Filmen wird im englischen Originalton gezeigt. Hinzu kommt aber künftig auch ein deutschsprachiges Filmprogramm, um wieder mehr Besucher aus dem Stadtteil anzulocken. „Schließlich hieß früher das Roxy hier im Viertel bei allen ‚Schlappenkino‘, weil man quasi in Hausschuhen zu uns laufen konnte“, erklärt Allison die neue, mehr auf die Nachbarschaft zielende Ausrichtung. Das alte Flair des kleinen Lichtspieltheaters möchte Allison in jedem Fall erhalten.
