Telefon: +49 911 1335-1335

Stadtführungen

Geschichte lebendig erzählt

Kaiserburg, Schöner Brunnen, Lorenzkirche – für Touristen und für Einheimische gibt es in Nürnberg viel zu sehen. Aber auch abseits der bekannten Pfade hat die Frankenmetropole jede Menge zu bieten.

Besonders zur Ferienzeit sieht man sie auf und um den Hauptmarkt: Menschengruppen, die einem hochgehaltenen Schirm oder Schild folgen. Oft haben sie Kopfhörer auf und lauschen den Worten ihres Gastführers. Stadtführungen erfreuen sich großer Beliebtheit, rund 4 000 Führungen wurden 2012 durch die Congress- und Tourismus-Zentrale (CTZ) vermittelt, zu Fuß, teils per Bus oder auch in Kombination beider Varianten.

Etwa 130 Gästeführer sind für die CTZ in Nürnberg im Einsatz; ihr Sprachen-Portfolio ist umfangreich: Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Niederländisch, Ungarisch, Tschechisch, Slowakisch, Slowenisch, Schwedisch, Türkisch, Russisch, Rumänisch, Portugiesisch, Polnisch, Kroatisch, Japanisch, Finnisch, Chinesisch und Ukrainisch. Darüber hinaus werden auch Führungen in deutscher Gebärdensprache angeboten.

Dieses vielfältige Angebot ist auch notwendig, denn Nürnberg hat sich in den letzten Jahren zu einer „Boomtown“ im deutschen Städtetourismus entwickelt. Mehr als 2,6 Mio. Übernachtungen konnte Nürnberg im Jahr 2012 verbuchen, das waren rund 129 000 mehr als im Vorjahr und somit ein Plus von 5,2 Prozent. Insgesamt 1,4 Mio. Gäste besuchten die Stadt an der Pegnitz, ein Grund hierfür ist neben der steigenden touristischen Bedeutung auch das wachsende Messe- und Kongresswesen, das ebenfalls viele Gäste anzieht.

Über 40 verschiedene Führungen sind über die Homepage der CTZ buchbar, sei es zu bekannten Persönlichkeiten der Stadt wie Albrecht Dürer und Hans Sachs oder zur Wirtschaftsgeschichte. Über das Portal des Vereins der Gästeführer Nürnbergs werden neben diesen Gruppenangeboten auch regelmäßige Führungen angeboten, an welchen auch Einzelpersonen teilnehmen können. Ebenfalls ein sehr umfangreiches Programm kann der Verein Geschichte für alle – Institut für Regionalgeschichte aufweisen. Führungen zu einzelnen Stadtteilen oder Gebäuden, wie das städtische Volksbad, aber auch zu Städten im Nürnberger Umland, bietet der Verein an.

Soziale Stadtführung

Wer Nürnberg abseits der touristischen Pfade und Hauptattraktionen erleben möchte, kann beispielsweise eine alternative Stadtführung über den gemeinnützigen Verein Straßenkreuzer buchen, der auch die gleichnamige Zeitschrift herausgibt, die von armen und obdachlosen Menschen verkauft wird. Bei „Schicht-Wechsel – die etwas andere Stadtführung“ begleiten Straßenkreuzer-Mitarbeiter an Orte, die nicht im Reiseführer zur finden sind.

Die drei Touren, die in Zusammenarbeit mit Geografie-Studenten der Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt wurden, nennen sich „Vom Friedrich-Ebert-Platz nach Johannis“, „ Mittendrin und nach Westen“ und „Vom Bahnhof in Richtung Süden“. Die zweistündigen Führungen bringen Interessierte an Anlaufstellen für sozial benachteiligte Menschen, wie das Haus Großweidenmühlenstraße, die Wärmestube oder die Mudra Drogenhilfe, und ermöglichen einen Blick in den Alltag von Armut und gesellschaftlicher Ausgrenzung (Anmeldung: schichtwechsel@straßenkreuzer.info, Tel. 0911 21759313, Dienstag bis Donnerstag 9 bis 11 Uhr).

Trend: Geocaching

Es geht aber auch ohne Führer: Eine weitere Möglichkeit die Stadt zu entdecken, bietet das sogenannte Geocaching. Eine Art moderne Schnitzeljagd, bei der man sich mithilfe eines GPS-Geräts oder einem Smartphone mit GPS-Funktion und den entsprechenden Koordinaten auf die Suche nach einem versteckten Schatz macht. Bis der Schatz gehoben ist, müssen oft mehrere Stationen abgelaufen werden. Ist die „Truhe“, meinst ein kleiner Behälter mit Logbuch und Krimskrams, gefunden, trägt der Finder sich in das Logbuch ein.

Auf der Seite der CTZ sind einige Geocaches in der Nürnberger Innenstadt aufgelistet und eine größere Auswahl „Caches“ mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen ist auf dem Portal Geocaching.com zu finden. Sie tragen Namen wie „Melanchton in Nürnberg“, „Hesperidengärten“ oder „Mittelalter in Franken – rund um Nürnberg“ und führen auch gern an etwas untypische Orte, wie das oberste Parkdeck des Parkhauses in der Nürnberger Adlerstraße, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf die Nürnberger Kaiserburg hat.

Autor/in: 
am.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 05|2013, Seite 40

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick