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Elementarversicherung

Absolut wichtig

Die Bayerische Staatsregierung fordert die Unternehmen auf, sich besser gegen Katastrophen abzusichern. Denn der Anteil der Unversicherten sei noch viel zu hoch.

Vom Hochwasser im Mai und Juni waren in Mittelfranken unter anderem Adelsdorf, Bad Windsheim, Höchstadt a.d. Aisch und Neunkirchen betroffen. Jedoch ist die Region Nürnberg relativ glimpflich davongekommen, verglichen mit der teils katastrophalen Situation in Ober- und Niederbayern, wo viele Unternehmen und Privatleute vor dem Nichts stehen.

Das Bayerische Wirtschaftsministerium mahnt die Wirtschaft in diesem Zusammenhang, sich vor Naturgefahren durch Versicherungen abzusichern. Unter der Überschrift „Voraus denken – elementar versichern“ liefert das Internet-Portal des Freistaats www.elementar-versichern.bayern.de einen umfassenden Überblick über Naturgefahren und Versicherungen.

Bayern hat im Jahr 2009 als erstes Bundesland in Zusammenarbeit mit der Versicherungswirtschaft (darunter die Nürnberger Versicherungsgruppe), den kommunalen Spitzenverbänden, den IHKs, dem Eigentümerverband Haus + Grund Bayern und weiteren Partnern eine entsprechende Kampagne gestartet.

Im Jahr 2011 wurde die Kampagne intensiviert, damals lag die Versichertenquote bei etwa zehn Prozent. Seitdem konnte die Zahl der Gebäude, die gegen Elementarschäden wie Hochwasser und Überschwemmung versichert sind, deutlich gesteigert werden. Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) liegt der Anteil der versicherten Gebäude nun bei 21 Prozent.

Die Nürnberger Versicherungsgruppe etwa legt Wert darauf, dass ihre Vermittler diesen Bedarf in jedem Beratungsgespräch ansprechen und dazu beraten. Damit stießen sie auch auf offene Ohren, zumal 98,4 Prozent der besiedelten Fläche Bayerns nach Unternehmensangaben versicherbar sind.

Dem Bayerischen Wirtschaftsministerium ist die erreichte Quote noch viel zu niedrig, wie auch das jüngste Hochwasser gezeigt habe. Im Herbst 2013 soll daher auf der Grundlage der Erfahrungen und Erkenntnisse aus der diesjährigen Hochwasserkatastrophe eine Neuauflage der Kampagne erfolgen. Denn das aktuelle Hochwasserereignis habe eindrücklich gezeigt, wie wichtig eine Elementarschadenversicherung sein könne. Gerade Gebäude in bisher als wenig gefährdet geltenden Gebieten seien erheblich von Hochwasserschäden betroffen gewesen.

Aufbauhilfe für die Region

Die Übersicht des Ministeriums nennt für Mittelfranken die Städte Ansbach, Erlangen, Fürth, Nürnberg und Schwabach sowie alle sieben Landkreise als vom Hochwasser und Starkregen betroffene Gebiete. Ihnen steht das „Aufbauhilfeprogramm für gewerbliche Unternehmen und Angehörige Freier Berufe sowie wirtschaftsnahe Infrastruktur“ zu Verfügung, das die bisherigen Soforthilfen von bis zu 5 000 Euro für Unternehmer erweitert und das nicht mehr auf Unternehmen bis 500 Mitarbeiter beschränkt ist. Ergänzend zu den staatlichen Programmen wird die LfA im Mittelstandskreditprogramm Sonderkonditionen für Hochwassergeschädigte Unternehmen einführen.

Eine weitere Erleichterung wird Unternehmen gewährt, die durch die Hochwasserschäden finanziell in ihrer Existenz bedroht sind. Solche Unternehmen sind bis Jahresende nicht verpflichtet, Insolvenz anzumelden, auch wenn Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit vorliegen. Der Freistaat teilt mit, dass die Anmeldepflicht nach der Insolvenzordnung ausgesetzt wird.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2013, Seite 68

 
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