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Erlanger Stadtwerke

Aktiv für die Energiewende

Die ESTW Erlanger Stadtwerke AG treibt die Energiewende auf lokaler Ebene voran. Vorstandsvorsitzender Wolfgang Geus will bis zum Jahr 2030 jeweils die Hälfte des benötigten Stroms aus regenerativer Energie sowie aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen liefern.

Auf dem Weg dahin musste er jedoch vor Kurzem einen Rückschlag hinnehmen: Auf die beiden Windkraftanlagen in Rannungen bei Bad Kissingen und Urspringen bei Marktheidenfeld entfielen massive Sonderabschreibungen, weil beide rund ein Drittel weniger Strom lieferten, als Gutachter prognostiziert hatten. Dies machte sich im Geschäftsjahr 2012 auch in der Bilanz bemerkbar, die ein Gesamtvolumen von 228 Mio. Euro aufwies: Aus einem Gewinn von 1,65 Mio. Euro im Jahr 2011 wurde ein Minus von 3,8 Mio. Euro.

Hoffnung macht allerdings das dritte Windkraftprojekt in Würgau, dessen Ausbeute die prognostizierten Werte erreicht. Insgesamt wurden 2011 und 2012 über 32 Mio. Euro in die Windenergie investiert, die einschließlich der Beteiligungen in Reuthwind/Emskirchen, Wilhelmsdorf und Ernsthausen/Marburg über 14 000 Haushalten zu Gute kommt. Zudem betreiben die Erlanger Stadtwerke vier Wasserkraftwerke in Erlangen und Wellerstadt, die 1 860 Haushalte mit Strom beliefern. Darüber hinaus versorgen 20 Photovoltaik-Anlagen etwa 350 Haushalte mit Solarstrom, die Bioerdgasanlage in Eggholsheim beliefert 1 120 Haushalte. Den Löwenanteil an der Stromerzeugung trägt allerdings nach wie vor das Heizkraftwerk mit seiner Kraft-Wärme-Kopplung (fast 57 000 Haushalte), in das vor Kurzem mehr als zwölf Mio. Euro für eine neue Gasturbine investiert wurden.

Geus, der auch Vorsitzender des IHK-Gremiums Erlangen ist, hält sich angesichts fehlender Planungssicherheit mit Prognosen zur Energiewende zurück: „Wir benötigen ein ganzheitliches Konzept, das die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit ebenso berücksichtigt wie die Lösung des Transport- und Speicherproblems.“ Zudem müsse die Energiewende anders finanziert werden, das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das Energiewirtschaftsgesetz und die sonstigen rechtlichen Rahmenbedingungen müssten grundlegend reformiert werden, so Geus, der den Vorstand der Stadtwerke zusammen mit Matthias Exner bildet.

Die Stromerzeugung bildet das Kerngeschäft der Erlanger Stadtwerke mit ihren 464 Mitarbeitern, die darüber hinaus in den Geschäftsfeldern Öffentlicher Personennahverkehr (20 Buslinien und ein Netz von 237 Kilometern), Wasserversorgung, Glasfasernetz sowie Hallen- und Freibäder aktiv sind. Beispiele für aktuelle Projekte sind die Erneuerung der Heizungsanlagen in 22 Erlanger Schulen, die Sanierung von Brunnen für die Wasserversorgung, die Gründung einer gemeinsamen Busbetriebs-Gesellschaft mit der VAG Anfang dieses Jahres, die Anschaffung von sechs neuen Erdgas-Bussen sowie der Ausbau des Fahrgast-Informationssystems.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2013, Seite 104

 
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