Sie ist seit zehn Jahren unterwegs und hat dabei einen Weg von sechs Mrd. Kilometern zurückgelegt, was einer Strecke von 150 000 Mal um die Erde entspricht. Die Raumsonde Rosetta ist im Auftrag der Europäischen Weltraumagentur ESA unterwegs, Mitte November soll sie auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko landen.
Mit an Bord der Raumsonde, die herausfinden soll, ob bei der Entstehung von Leben auf der Erde Kometeneinschläge eine Rolle gespielt haben, ist technische Keramik der Firma Sembach aus Lauf a.d. Pegnitz.
Verbaut ist die besondere Keramik in einem Gasanalysator, einem der 21 High-Tech-Instrumente, die die Oberfläche des Kometen untersuchen. Die Keramik aus Lauf ist besonders bruchfest und schützt die sensiblen Messinstrumente vor den extremen Erschütterungen beim Raketenstart und der Ladung auf dem Kometen. Ein weiterer Grund für die Wahl des Materials sei die hohe elektrische Isolationsfähigkeit. Diese verhindert, dass Messergebnisse verfälscht werden, erklärt Geschäftsführer Martin Sembach. Weil die Keramik leicht an die komplexen Formen im Inneren der Messgeräte angepasst werden kann, wurde das Material schon bei zahlreichen Weltraummissionen verwendet.
Weitere Abnehmer der technischen Keramik aus Lauf sind Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Energietechnik und Hausgeräteindustrie. Verwendung findet das Material aber auch bei der Herstellung von dekorativen Objekten. Das Unternehmen wird seit über 100 Jahren von der Familie Sembach geführt. Es beschäftigt rund 230 Mitarbeiter, die die Keramik u.a. im Spritzguss- und Extrusionsverfahren herstellen.
