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Industrietechniker (IHK)

Weiterbildung: Führungskräfte, die anpacken

Arbeiter Industrie Maschine © monkeybusiness - ThinkstockPhotos.de

Der technische IHK-Lehrgang qualifiziert Fachkräfte, die neue Technologien in der Produktion umsetzen und anwenden.

Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern im technischen Bereich gerät oft zum Geduldspiel. „Dann spüren wir den Fachkräftemangel“, sagt Dietmar Heckel Geschäftsführer der Ribe Anlagentechnik GmbH in Schwabach. Deshalb beugt das Unternehmen bestmöglich vor: Zum einen bildet Ribe seine Mitarbeiter selbst aus. Zum anderen werden sie kontinuierlich weitergebildet, durchlaufen dabei mehrere Bereiche bzw. werden bei der Karriereplanung begleitet. Mitarbeiter, die einen Abschluss als Meister oder Techniker erwerben oder ein Studium aufnehmen wollen, werden in der Regel dafür freigestellt.

So wie der Ribe Anlagentechnik GmbH geht es vielen bayerischen Firmen: Besonders in den sogenannten Mint-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) fällt es häufig schwer, geeignete Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Sehr gesucht sind insbesondere auch technisch versierte Praktiker für die Produktion. Hier soll der neue Lehrgang zum „Industrietechniker/-in (IHK) Fachrichtung Maschinenbau“ eine Lücke schließen und die Arbeitgeber bei der Fachkräftesicherung unterstützen. Die IHK Akademie Mittelfranken wendet sich damit u. a. an Unternehmen aus den Branchen Maschinenbau, Mechatronik, Elektro- und Kunststofftechnik. Sie brauchen Mitarbeiter, die im betrieblichen Produktionsprozess neue Technologien umsetzen können. Geeignet ist der Lehrgang beispielsweise für Mechatroniker, Fertigungs- und Industriemechaniker. „Mit unserem Weiterbildungsangebot qualifizieren wir Führungskräfte mit hohem technischen Sachverstand, die anpacken können“, so Karlheinz Friebe, Leiter Referat IHK Akademie Mittelfranken.

Mit diesem neuen IHK-Lehrgang, der im Januar 2017 startet, könnten die Unternehmen ihren Mitarbeitern ein weiteres Qualifizierungsangebot machen, um sich als attraktiver Arbeitsgeber zu profilieren und die Fachkräfte an das eigene Haus zu binden. Für junge Menschen sei der Industrietechniker ein weiterer Beleg dafür, dass die berufliche Weiterbildung ähnlich gute Perspektiven biete wie ein Hochschulstudium, so Friebe.

Dietmar Heckel von Ribe begrüßt den Lehrgang ausdrücklich: „Man braucht sehr gute Praktiker, vor allem für einfache und gute Lösungen, die den Kunden einen Mehrwert erbringen – und nicht nur komplexe Darstellungen, Graphiken und statistische Lösungsansätze“, so Heckel. Hinzu kommt, dass der „Industrietechniker“ mit seinem Schwerpunkt auf der technischen Anwendung eine Lücke schließt, weil der Schwerpunkt bei den bisherigen Weiterbildungsangeboten – etwa zum Industriemeister oder zum Technischen Betriebswirt – auf dem kaufmännischen und organisatorischen Bereich liegt. „Industrietechniker sind technische Praktiker auf Bachelor-Niveau wie die Industriemeister“, so Friebe. „Diese Qualifikation befähigt sie, kompetent, zielgerichtet und verantwortungsvoll Lösungen für technische Problemstellungen in Betrieben aller Größen entwickeln zu können.“ Wichtig für die Arbeitgeber: Der Lehrgang, der einen hohen Praxisanteil beinhaltet, wird berufsbegleitend durchgeführt, sodass die Mitarbeiter dem Unternehmen auch während der Weiterbildung zur Verfügung stehen und Erfahrungen aus dem Unterricht direkt umsetzen können.

Im Einzelnen bereitet der Lehrgang die angehenden „Industrietechniker Maschinenbau“ u. a. auf folgende Tätigkeiten vor: Sie führen neue Technologien ein, optimieren technische Abläufe, entwickeln Lösungen für komplexe betriebliche Aufgaben und koordinieren deren Umsetzung. Außerdem führen sie technische Dokumentationen und sind für das Qualitätsmanagement verantwortlich.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2016, Seite 60

 
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