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Digitalisierung

Breitband ausbauen!

Breitband Glasfaser Kabel © solarseven - ThinkstockPhotos.de

Größere Anstrengungen beim Ausbau leistungsfähiger Breitbandnetze fordert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

Eine zukunftsfähige Kommunikationsinfrastruktur sei die Voraussetzung, um digitale Anwendungen flächendeckend nutzen zu können. Die Digitalisierung biete große Potenziale, um die Wertschöpfung zu steigern und auch ländliche Regionen attraktiver machen. Zudem gelte es, die Chancen der Digitalisierung für den stationären Einzelhandel zu nutzen. Schon jetzt erziele ein Drittel der Anbieter zusätzliche Umsätze über das Internet. Gleiches gilt für 60 Prozent der Kraftfahrzeughändler, und sogar 90 Prozent der Buchhändler generieren zusätzliche Umsätze online. Der DIHK nennt weitere Felder, auf denen die Digitalisierung Nutzen bringt: Familie und Beruf lassen sich durch Home Offices leichter miteinander verbinden, ältere Menschen und Patienten können dank virtueller Arztbesuche oder Fernmonitoring länger selbstständig wohnen.

Moderne Breitbandnetze müssen effektiv und effizient geplant und weiterentwickelt werden, so der DIHK. Bislang fehlten aber entsprechende Konzepte vor allem für diejenigen Regionen, in denen der Markt allein nicht für den Aufbau zukunftsfähiger Infrastrukturen sorgt. Das sei vor allem im ländlichen Raum der Fall – dort seien aber auch die meisten mittelständischen Unternehmen angesiedelt. Eine gute Breitbandversorgung sei ein wichtiger Standortfaktor und ein wesentlicher Aspekt, um die ländlichen Regionen auch weiterhin für Unternehmen und Bevölkerung attraktiv zu halten. Der DIHK weist aber auch darauf hin, dass selbst in boomenden Städten häufig die Kabelverzweiger nicht ausreichen, die die einzelnen Häuser an das Telefonnetz anschließen.

Bei der Planung sind nach Meinung des DIHK Bund, Länder und Kommunen gleichermaßen gefragt, denn für den Aufbau der digitalen Infrastruktur werde eine Planung für die nächsten 20 Jahre benötigt. Bereits heute erfolgen die Planungen für Straßen, Trinkwasserversorgung und Energienetze gemeinsam, um die verschiedenen Elemente aufeinander abzustimmen und kosteneffizient zu organisieren. Doch die Infrastruktur der Zukunft – Glasfasernetze bis in die Gebäude hinein – wird bei dieser Organisation der Planungen oft nicht berücksichtigt. Für die Planungs- und Bauprozesse bedarf es einer verlässlichen Datenbasis. Alle relevanten öffentlichen Daten, also auch Breitbanddaten, müssen dafür maschinenlesbar und standardisiert zur Verfügung stehen. So wie es der Open-Data-Ansatz, ein Konzept zur freien Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Daten in der öffentlichen Hand, vorsieht. Nur so können gezielt Synergien etwa bei den teuren Tiefbauarbeiten genutzt und die gemeinsame Verlegung von Infrastrukturen kostengünstiger oder die Mitnutzung bereits bestehender Infrastrukturen vereinfacht werden.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2016, Seite 44

 
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